Gelsenkirchen.

Ein halbes Jahr Arbeit und über 115 000 Euro hat die Turmsanierung der Propsteikirche St. Augustinus „verschlungen“. Kaum waren die Arbeiten abgeschlossen, stand die nächste große Herausforderung an – auch finanziell.

Das Kirchendach muss erneuert werden. Kostenpunkt: rund 524 000 Euro. St. Augustinus ist wieder Großbaustelle.

Letzte Woche stand bereits das Gerüst an der Westseite der Kirche, seit Dienstag sind die Dachdecker aktiv. Durch die Eimer-Rutsche knallen abgedeckte Schieferplatten in die Schuttcontainer an der Ahstraße. Im ersten Bauabschnitt sollen 980 Quadratmeter neu gedeckt werden. Möglichst bis Dezember soll das Langhaus bis zur Vierung neuen Schiefer tragen. „Im zweiten Bauabschnitt werden der Rest der Vierung und der Chorraum gedeckt, 2013 dann alle Seitenschiffe und die Sakristei“, sagt Architekt Markus Wohlgemuth, der als Mitglied des Kirchenvorstands die Arbeiten begleitet. „Die Erneuerung war dringend notwendig. Die hätten wir nicht mehr schieben können“, betont er. Gerade aus der Nähe betrachtet, hätte die Dacheindeckung – auch durch die großen Hagelschläge der letzten beiden Jahre – „wie zerschossen ausgesehen“. Vorsorglich wurden in der Ausschreibung auch größere Aufwendungen für den Austausch von Holzteilen der Dachkonstruktion einkalkuliert. „Derzeit gehen wir aber davon aus, dass das Holz weitgehend unbeschädigt ist“, sagt Wohlgemuth.

Der Turm der Kirche wurde 1957 gedeckt, das Schiff bereits 1948 bis 1950. Teilweise wurden damals Bitumenschindeln vernagelt. In Abstimmung mit dem Denkmalschutz wird nun komplett mit Schiefer gedeckt – und zwar aus der Schiefergrube Magog bei Schmallenberg. Von dort kommen auch die Dachdecker, die auf solche Arbeiten im großen Stil spezialisiert sind.

237 000 Euro sind allein für den ersten Bauabschnitt veranschlagt. „Unser Bistum stellt 170 000 Euro in Aussicht. Die Denkmalschutzbehörde hat eine Zusage über 20 000 Euro Fördermittel erteilt. Der Eigenanteil 2011 liegt bei 47 000 Euro“, rechnet Propst Manfred Paas. Und: „Er kann nur durch Spenden gedeckt werden.“

Dem Pfingst-Gemeindebrief wurde daher bereits ein Überweisungsträger für die Dachsanierung beigelegt. Bis Ende August kamen immerhin 5000 Euro zusammen.