Gelsenkirchen.
Seit Ende 2008 gibt es jährlich Bewilligungsbescheide der Bezirksregierung Münster für das Programm Soziale Stadt Schalke. Für die Jahre 2011 bis 2014 sollen Mittel in Höhe von knapp 2,74 Millionen Euro beantragt werden. Das entspricht angesichts einer Förderung von 80 Prozent unter dem Strich Gesamtkosten in Höhe von 3,42 Mio. Euro.
Es ist nicht neu, dass auf Grund der komplexen Problemlagen im Stadtteil und der umfassenden Maßnahmen aus dem Stadtteilentwicklungsplan Schalke ein Erneuerungszeitraum von rund zehn Jahren angedacht ist. Seit Ende 2009 ist das Stadtteilbüro besetzt. Im Mai 2011 wurde der Gebietsbeirat Schalke gegründet (die WAZ berichtete).
Was wurde bisher geleistet? Unter anderem dies: Der Schulhof der Friedrich-Grillo-Grundschule wurde aufgepeppt, auf dem Schulhof der Gemeinschaftsgrundschule Sternschule werden Spielgeräte ergänzt und erneuert. Für den Spielplatz Heimgarten ist ein Konzept zur Umgestaltung erstellt worden.
Betreute Fußball-AG
Die Kita Leipziger Straße bietet eine betreute und angeleitete Fußball-AG für fünf- bis achtjährige Kinder auf der DFB-Minispielfeldfläche an der Grundschule Leipziger Straße sowie eine Rucksackgruppe und ein Elterncafé an. Im Rahmen der „Schalker Dienste“ sind „Quartiershausmeister“ permanent im Stadtteil unterwegs. Sie sind Ansprechpartner für die Bewohner in Bezug auf Sauberkeit und Sicherheit im Stadtteil. Mit nachweisbarem Erfolg, wie die Verwaltung mitteilt.
Und es soll munter weitergehen. Der Katalog der Projekte, der in den jüngsten Ausschüssen besprochen wurde und in der Ratssitzung am 15. Dezember beschlossen werden soll, ist lang und inhaltlich interessant: Wohnungsbestandsverbesserungen sind da geplant. Die Projektkosten liegen bei 565.000 Euro (Eigenanteil: 113.000 Euro). Oder der Rückbau von Wohngebäuden, zumal in Schalke ausgewiesenermaßen ein Überhang an schlecht ausgestatteten Kleinwohnungen besteht. Die an der Poensgenstraße 21-29 etwa sind (wie von der Eigentümerin GWG angekündigt) gefallen, während lohnenswerte Gebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite saniert worden sind.
Schrottimmobilien kaufen und abreißen
Da der Rückbau zurzeit nicht gefördert wird, sollen über künftige Anträge Mittel zur Verfügung gestellt werden, „um insbesondere Einzeleigentümer“ zu unterstützen. Eine andere Variante: Die Stadt erwirbt „Schrottimmobilien“ und reißt sie ab. Der Coup: Sie wäre dann Eigentümerin einer Freifläche und könnte neu entwickeln, vielleicht sogar mit Gewinn. Projektkosten: 750.000 Euro Eigenanteil: 150.000 Euro.
Darüber hinaus sollen Schulhöfe und Spielplätze erneuert werden. Quartierparks sollen entstehen oder wie die Blumendelle revitalisiert werden. Zum Konzept gehören gleichfalls die Wegenetze in Schalke, die erneuert oder verbessert werden sollen.
Auch die Menschen im Stadtteil müssen und sollen unterstützt werden. Etwa über Beschäftigungsprojekte. Beispiel gefällig? Auf Spielplätzen und Schulhöfen sind Betreuungsangebote im Nachmittagsbereich einzurichten. Aufgrund der guten Erfahrungen bei der Betreuung des DFB-Mini-Spielfeldes (Kita Leipziger Straße) soll u.a. eine Betreuung des Bolzplatzes am Schalker Gymnasium eingerichtet werden.
Tagesstätten sollen sich öffnen
Die Tagesstätten für Kinder sollen sich öffnen, weil sie wichtige soziale Einrichtungen und Nachbarschaftszentren sind. In den Kitas Leipziger Straße, Blumendelle und Königstraße werden bereits Projekte durchgeführt. Eine ganz wichtige Zielgruppe in Schalke sind die Jugendlichen. Freizeit- und Weiterbildungsangebote sowie Betreuungs- und Aufenthaltsmöglichkeiten müssen dringend geschaffen werden. (Projektkosten 320.000 Euro, Eigenanteil: 64.000 Euro).
Ebenfalls auf der Agenda stehen: die Stärkung und Qualifizierung der Nachbarschaftsarbeit und die Unterstützung und Aktivierung älterer Menschen oder von Familien und sozial benachteiligte Menschen unter besonderer Berücksichtigung des interkulturellen Zusammenlebens (Projektkosten 180.000 Euro, Eigenanteil: 36.000 Euro). Auch das Thema schulische und außerschulische Bildung soll als Markenzeichen Schalkes entwickelt werden. Es soll u.a. ein Bildungsverbund der Einrichtungen entstehen.