Gelsenkirchen. Schalke-Boss Tönnies ruft die Fans auf, Chaoten im Stadion zu melden. Die Zuschauer sollten die Täter gezielt fotografieren und damit enttarnen. Er selbst habe Fans fotografiert, die am Samstag beim Derby neben ihm eine Rauchbombe gezündet hatten.

Schalke-Boss Clemens Tönnies macht den Kampf gegen Bengalische Feuer im Stadion jetzt zur Chef-Sache. Am Samstag hatten Zuschauer während des Revier-Derbys im Fan-Block direkt neben ihm Pyrotechnik entzündet.

In der "Bild"-Zeitung erklärte er anschließend: „Es knallte und stank unglaublich. Ich hatte zwar keine Angst, habe aber hautnah erlebt, wie gefährlich die sprühenden Funken sind. Ich bin da hin und habe gerufen: ‚Dieser Blödsinn muss sofort aufhören!‘"

Anschließend habe er mit dem Handy ein Foto von den Chaoten gemacht. Das werde er jetzt an den Sicherheitsdienst weiterleiten.

Tönnies: Täter anhand von Fotos enttarnen

Aber Tönnies geht noch weiter. Er fordert die Stadion-Besucher auf, sich gegen das massive Abbrennen von Pyrotechnik zu wehren: „Gegen diese Einzeltäter sollten sich die vielen vernünftigen Fans solidarisieren und sie mit Fotos enttarnen, damit wir eine Kartei erstellen können. Diese Leute müssen raus aus den Stadien!“

Die Schalker Pressestelle bestätigte die Vorgänge am Montag. Allerdings sei die von Tönnies angesprochene "Kartei" wohl eher als Anstoß eines Denkmodells denn als konkretes Vorhaben zu werten. "Er wünscht sich einen Selbstregulierungsprozess in der Kurve", erläutert Sprecher Thomas Spiegel. Der Schalke-Boss habe so reagiert, wie er es auch von anderen Fans erwartet: Er habe die Verursacher direkt angesprochen. Pyrotechnik halte Tönnies in der Kurve für zu gefährlich.