Gelsenkirchen.
Sie laden sich gerne Gäste ein. Einmal im Jahr aber, da stellen die drei konstruktivistischen Künstler Heinrich Jüttner, Heribert Reismann und Wolfgang Sternkopf nicht Gastkünstler in in den Mittelpunkt ihres Ateliers, sondern die eigenen Werke. Am Wochenende ist es wieder soweit.
Seit die drei Gelsenkirchener im Jahre 2004 erstmals zum Tag des offenen Ateliers in ihre Räume an der Ruhrstraßen 11a eingeladen haben, ist diese Veranstaltung längst zum festen Programmpunkt im Terminkalander der Galerie JRS geraten.
Gemeinsam bespielen die drei Künstler am Samstag und Sonntag, jeweils von 11 bis 18 Uhr, den Arbeits- und Ausstellungsraum.
3D-Kunst und Geometrie
Objektkünstler Heinrich Jüttner zeigt unter dem Titel „REBO-lighting“ neue Arbeiten in faszinierender 3-D-Optik. Mit Hilfe einer ganz speziellen Folie entstehen im kleinen Quadratformat Arbeiten, deren Farben und Formen sich je nach Standpunkt des Betrachters verändern. Ein nahezu kinetisches Spiel, für das der Künstler unter anderem Fundstücke aus dem Alltag nutzt, darunter Tablettenfolien. Die Töne leuchten dabei in allen Farben des Regenbogens, ein Markenzeichen von Jüttner.
Heribert Reismann ist mit neuen fotografischen Arbeiten vertreten, darunter mit der Serie „Im schwarzen Kubus“. Die entstand bei einem Besuch im Museum Modern Art in Hünfeld. Im dortigen Skulpturenpark steht der durch geometrische Formen geöffnete Kubus. In den hielt der Künstler seine Kamera hinein und fand so völlig neue, für den Betrachter sonst unsichtbare Perspektiven. Die Werke in Schwarz-Weiß-Nuancen überraschen durch künstlerische Eingriffe am Computer bei einigen Linien, Flächen, Winkeln. Daneben zeigt Reismann neue Printgrafiken.
Ganz ohne Gast geht es nicht
Überraschend auch die neuen Arbeiten von Wolfgang Sternkopf. Satinierte Fläche vor schwarz-weißen Op-Art-Strukturen verwandeln die Acryl-Werke in scheinbar kinetische Objekte, die Linien verschwimmen, produzieren neue Effekte je nach Standort. Sternkopf präsentiert an diesem Wochenende zudem seinen Jahreskalender, das Kalenderblatt 2012, das aktuelle Textkartensortiment und die große Palette seiner bereits erschienenen Bücher vor. Zwei neue sind zudem in Arbeit und werden wahrscheinlich noch vor Weihnachten auf den Markt kommen.
Ganz ohne Gast geht es diesmal dann doch nicht: Die Galerie stellt rund 15 Objekte von Rolf Binder aus, die vor allem das Thema Balance variieren. Seine Arbeiten sind auf dem aktuellen Sternkopf-Kalender zu sehen.