Gelsenkirchen. . Nach den Meteorologen ist der Sommer vorbei und es ist längst Herbst. Genau genommen seit dem 1. September. Sommer? Hatte der im Jahr 2011 nicht unentschuldigt gefehlt? Ja, und das hat Spuren hinterlassen. Auch und in den Bilanzen der Freibäder.
Reiner Nerowski von der Leitung des „Sportparadies“ hat zwar große Zahlen, aber keine erfreulichen im Gepäck. „Von Mai bis Ende August hatten wir 138.000 Besucher. Das sind 25.000 weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres“, sagt Nerowski.
Die Zahlen sind damit gar nicht so schlecht, das liegt aber auch daran, dass der Innen- und Außenbereich nicht getrennt voneinander berechnet werden. „Deshalb sind die Zahlen für uns noch immer in Ordnung und wir müssen uns keine Sorgen machen“, erklärt der Sportparadies-Leiter.
98 Prozent Auslastung
Anders sieht das bei der Bilanz für das Jahnbad in Heßler aus. 5690 Schwimmer sprangen dort in die Fluten. „Das sind 6500 weniger als im letzten Jahr“, so Nerowski. Seit dem 4. September bleiben die Tore des Jahnbades geschlossen, beim Sportparadies ist das flexibler. „Den Außenbereich unseres Beckens, dass sowohl Innen- und Außenbereich hat, können wir mit Liegen so aufwerten, dass wir auf gutes Wetter entsprechend reagieren können. Und wenn sich das Wetter noch einmal bessert können wir das von mir aus auch bis Oktober als kleines Freibad bestehen lassen.“ Bis Sonntag wird die Außen-Badewelt an der Adenauerallee noch geöffnet sein und zumindest zum Abschluss der Freibad-Saison sagen die Wetter-Experten noch einmal jede Menge Sonne voraus. Der Rekordwert aus 2003, als es rund 200.000 Besucher in den Sommermonaten ins Sportparadies zog, wird aber sicher nicht mehr geknackt werden.
Beunruhigend sind die Zahlen aber in keinem Fall. „Wir werden auch in diesem Jahr wieder knapp 300.000 Besucher bei uns begrüßen können und rund 280.000 sind für unsere normale Kalkulation notwendig. Zudem ist unser Kursangebot zu 98 Prozent ausgelastet“, schildert Nerowski die wirtschaftliche Situation im Sportparadies.
Im Freibad
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Klassisches Herbstgeschäft
Auch im Revierpark Nienhausen sind sie alles andere als glücklich über den Un-Sommer 2011. Etwas mehr als 10.000 Besucher sprangen vom 1. Mai bis zum 5. September in die Fluten an der Feldmarkstraße. „Das sind 31.000 Besucher und damit rund 75 Prozent weniger als im letzten Jahr“, sagt Revierpark-Pressesprecherin Julia Trippler.
Stärkster Monat war der Juni, in dem rund 5000 Besucher den Weg in den Revierpark suchten. „Das ist aber für unsere wirtschaftliche Situation überhaupt kein Problem, denn der Freibad-Betrieb ist ein Zusatzgeschäft. Wir konnten aber beobachten, dass es schon jetzt viele Besucher in den Sauna-Bereich zieht. Auch die Massagen werden verstärkt nachgefragt und das ist eigentlich ein klassisches Herbstgeschäft“, so Trippler. Während es in den Vorjahren rund 300 Besucher am Tag in den Innenbereich des Revierparks zog, sind es in diesem Jahr knapp doppelt so viele.
Alles in allem war der Sommer 2011 kein Glanzpunkt in der Geschichte der Gelsenkirchener Freibäder. Aber bekanntlich soll man die Hoffnung ja niemals aufgeben und wenn man in den Kalender schaut, beginnt der Herbst erst am 23. September.
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