Gelsenkirchen.
Qietschvergnügt vom Beckenrand ins Wasser springen, ein, zwei Bahnen und mehr sicher ziehen oder „abtauchen“ – das können immer weniger Grundschüler.
„Die Zahl der Viertklässler, die die Schule ohne Jugendschwimmabzeichen in Bronze verlassen, sinkt. Es sind gerade noch 50 Prozent“, bestätigt Boris Spernol. „Das Seepferdchen reicht nicht.“
Der Bezirksvorsitzende der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) Gelsenkirchen hat 2009 alle 51 Grundschulen in der Stadt angeschrieben und um die Teilnahme an einer Umfrage zur Schwimmfähigkeit gebeten. Die Hälfte hat reagiert, 69 Prozent der Antworten besagen: Die Schwimmfähigkeit der Kinder hat sich verschlechtert.
Einer von drei Standorten
Und noch etwas ließ sich aus den Antworten ablesen: Kinder mit Migrationshintergrund haben bei der Wassergewöhnung größere Schwierigkeiten. Die nachlassende Fähigkeit, sich sicher im nassen Element zu bewegen, ist Hintergrund des NRW-Modellprojekts „QuietschFidel - Ab jetzt für immer Schwimmer“. Gelsensport hat sich in Kooperation mit der DLRG bei der Ausschreibung im Juli für die Teilnahme am Projekt beworben.
Mit Erfolg. Donnerstag teilte der Landessportbund mit, dass Gelsenkirchen einer der Standorte für den auf drei Jahre angelegten Versuch ist, mit neuen Konzepten die Schwimmfähigkeit der jüngsten Schüler wieder nach vorne zu bringen.
Ein runder Tisch mit Vertretern
Einen Schwerpunkt des Konzepts, das jetzt in Gelsenkirchen erarbeitet werden soll, bilden nach Spernols Worten Kinder aus Migrantenfamilien. Zwar habe man bei der DLRG beobachtet, dass die Zahl der Kinder mit Migrationshintergrund in den Schwimmkursen steigt, „aber nach der Seepferdchen-Prüfung sehen wir sie oft nicht wieder“. Ein grundsätzliches Ziel von „QuietschFidel“ sei, sagt der Schwimmexperte, ein runder Tisch mit allen relevanten Vertretern. Da sei es von großem Vorteil, dass Gelsensport-Vorsitzender Jürgen Deimel gleichzeitig Vorsitzender der SG Gelsenkirchen sei.
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