Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass Gelsenkirchen für eine Großstadt ganz schön grün ist. Aber an kaum einem Ort in der Stadt dürfte es so grün und so bunt dazu sein, wie im FloristPark International an der Theodor-Otte-Straße in Beckhausen.
Hier hat der Bundesverband des Fachverbands Deutscher Floristen in einem restaurierten Fachwerk-Bauernhaus seinen idyllischen Hauptsitz.
Inmitten von Feldern und Wiesen in der ehemaligen Bauernschaft Sutum finden regelmäßig Seminare und Fachveranstaltungen zu den verschiedensten Themenfeldern des floristischen Berufsbilds statt – auch auf internationaler Ebene. Erst vor wenigen Wochen legten neun Floristen aus Polen dort ihre Meister-Prüfung zum Floral-Stylisten ab – eine Premiere.
150 bis 200 Teilnehmer jährlich
Claus Garbe ist für die Seminarorganisation im FloristPark zuständig. „Insgesamt haben wir zwischen 150 und 200 Teilnehmer pro Jahr“, sagt er. Anfang August hat etwa für zwölf Teilnehmer die 15-monatige Meisterausbildung begonnen. Der theoretische Teil wird mit Blockunterricht abgedeckt. Die Abschlussprüfung legen sie dann vor der IHK Gelsenkirchen ab.
Der aktuelle Kurs endet im September. Die Florist-Meister legen am 23. September ihre Prüfung ab und stellen ihre Meisterstücke anschließend im FloristPark aus (s. Infokasten). „Die floristische Königsdisziplin“, so verrät Pressesprecherin Nicola Fink, „ist der Strauß. Das ist ein sehr diffiziles Werkstück.“ Unabhängig davon beginnen im Herbst wieder die Advents- und Weihnachtslehrgänge, bei denen Berufstätige mit einem professionellen grünen Daumen sich weiterbilden können.
Advents- und Weihnachtslehrgänge
Internationale Kooperationen gibt es neben den Nachbarn aus Polen auch mit den Ländern Korea („schon seit vielen Jahren“), Brasilien und Russland. „Der Verband geht hinaus in die Welt und besucht Fachmessen“, erzählt Garbe. Die IPM (Internationale Pflanzenmesse), die jedes Jahr im Januar in der Messe Essen stattfindet, hat mittlerweile Ableger in Dubai, Moskau und China gefunden. „Die deutsche Floristik genießt ein hohes Ansehen im Ausland“, so Garbe. Das läge daran, dass es hier ein klar definiertes Berufsbild und eine staatliche Ausbildung gäbe. Das sei in anderen Ländern nicht der Fall, dort gäbe es höchstens private Ausbildungen.
Ursula Wegener ist die Schulleiterin der Einrichtung, die es in Beckhausen seit 1997 gibt. „Vorher war der Bundesverband, der 1903 gegründet wurde, in Düsseldorf“, sagt Nicola Fink. Übergangsweise hatte man sich an der Breddestraße eingerichtet. Zwei Jahre nämlich dauerte der Umbau des nicht mehr bewirtschafteten Bauernhofs anno 1798, den der Bundesverband sich damals bei seiner Immobilien-Suche im Ruhrgebiet ausgeschaut hatte. Insgesamt 15.000 Quadratmeter Fläche umfasst er, neben dem Hauptgebäude gibt es noch ein Schulungsgebäude und ein Lager. Und im großen Teich direkt vor dem Fachwerkhaus schwimmen Kois.
Besucher sind auch willkommen: Insgesamt stehen im FloristPark 24 Gästezimmer zur Verfügung.
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