Gelsenkirchen. .
Die Bürger bleiben am Ball: Sie wollen der Stadt die alte Gutsanlage Haus Leithe als wichtiges kulturhistorisches Denkmal erhalten und dafür einen Verein gründen. Denn für die Anwohner ist das Schicksal von Haus Leithe noch lange nicht entschieden, auch wenn die derzeitige Besitzerin, die GGW (Gelsenkirchener gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft) angekündigt hat, nach einem Käufer für das Gut zu suchen.
Die Nachbarn der historischen Hofanlage wollen in der nächsten Woche einen gemeinnützigen Verein zur Rettung von Haus Leithe ins Leben rufen.
Schon vor einigen Tagen haben sich die Bürger dafür Schützenhilfe geholt. Bei echten Experten nämlich, deren enormer Einsatz bei der Rettung einer anderen historischen Anlage längst gelungen ist: dem Förderverein von Schloss Horst.
Der ruinöse Verfall hatte im Jahre 1985 Horster Bürger auf den Plan gerufen. Sie schlossen sich damals zu einer Initiative zusammen, dem Förderverein Schloss Horst e.V., mit dem klaren Ziel, das Schloss zu retten.
Den Verfall von Haus Leithe stoppen
Leithe-Anwohner Ulrich Gröning hält die Arbeit dieses Vereins für vorbildlich: „In Horst hat die Rettung über 25 Jahre gedauert, warum sollten wir das mit Haus Leithe nicht auch schaffen?“ Um die zehn Anwohner seien bereits bereit, sich zu engagieren, Interessenten gäbe es aber bereits deutlich mehr.
Den Verfall von Haus Leithe stoppen: Das ist erklärtermaßen auch das Ziel der CDU-Ratsfraktion. Damit sich jeder Bürger eine Vorstellung vom Zustand des historischen Gutshofes machen kann, regt Fraktionsvorsitzender Werner Wöll an, die Anlage am „Tag des offenen Denkmals“ zu öffnen. Dieser Tag findet traditionell an jedem zweiten Sonntag im September statt, diesmal also am 11. September.
Wöll: „An diesem Tag gibt es die Gelegenheit, historische Bauten und Stätten, die sonst nur eingeschränkt oder gar nicht zu besichtigen sind, in fachkundigen Führungen quasi hautnah zu erleben. In den nunmehr seit einem halben Jahr unbewohnten Gutshof können somit detaillierte Einblicke gewährt werden.“
"Einfach eine Nummer zu groß"
Dieses besondere Angebot biete den Bürgern die Möglichkeit, sich ein Bild über den aktuellen Zustand des Anwesens zu machen. Die CDU hält es für ausgesprochen wichtig, mit dem desolaten Bauzustand der Immobilie ungeschönt und offensiv umzugehen. „Die Menschen sollen sich vor Ort selbst davon überzeugen, wie es um Haus Leithe bestellt ist. Die Rettung dieses Denkmals kann allein durch bürgerschaftliches Engagement nicht mehr geschafft werden. Der finanzielle Rahmen ist einfach eine Nummer zu groß“, erläutert Wöll.
Der „Tag des offenen Denkmals“ sei auch eine gute Gelegenheit, seriöse und finanzkräftige Investoren für das Bauwerk und die damit verbundenen Belange der Denkmalpflege zu sensibilisieren.