Gelsenkirchen..
Nach der offiziellen Eröffnung präsentierte sich das neue Museum im Schloss Horst am Wochenende dem neugierigen Publikum.
Die Kohle im Schmiedeofen duftet, als sei das Feuer gerade erloschen. Neugierig huschen Menschen um die Ecke, nehmen den angenehmen Geruch auf und hören, was an Erklärungen aus dem Knopf im Ohr kommt. „Die Ausstellung ist mit viel Liebe gestaltet“, befindet Erich Geschwentner, und fügt noch ein paar Lobe fürs Museum im Schloss Horst an.
Nach der offiziellen Eröffnung am Donnerstag hatte der Förderverein zu einem Museumswochende geladen. Samstag konnten die Besucher die nachgestellte Schlossbaustelle im Keller sogar bis 24 Uhr erkunden, am Sonntag von 10 bis 18 Uhr.
An den ersten Tagen scheint jedoch in der Ausstellung, die durchaus zum Mitmachen animieren soll, noch etwas Zurückhaltung geboten. „Ich hätte gerne mal draufgehauen“, sagt Gabriele Alexander, „ich war mir jedoch nicht ganz sicher, ob ich das durfte.“ Das ist aber der einzige Kritikpunkt, den sie und ihr Mann Paul anzubringen haben. „Die Liebe zum Detail erkennt man überall“, sagen sie.
Die ersten Schritte der Besucher über die Baustelle sind etwas zaghaft: Holzdielen führen über den rauen Boden, der scheinbar sandig ist. Doch das sei nur Estrich, in den Spuren eingearbeitet sind. Täuschend echt wirken die Pfützen; viele vergewissern sich, dass das doch kein Wasser sein könne. „Ich ertappe mich auch immer dabei, wie ich dort vorsichtig bin“, berichtet gar Wolf Hoffmann, Vorsitzende des Fördervereins. Er freut sich über den Zuspruch, den das Museum erfährt. „Es hätte durchaus noch mehr sein dürfen“, meint er aber auch, denn die großen Massen sind erst mal ausgeblieben. „Vielleicht muss sich das etwas herumsprechen.“
Wobei: Besucher aus Nachbarstädten waren keineswegs Mangelware. „Die Gestaltung ist sehr gut gelungen“, sagt die Bottroperin Eva-Maria Otto. Die einstündige Tour mit den Audioguides habe eine gute Länge, und: „Die Leute haben sich hier viel Mühe gegeben.“
Markus Palenga hätte gerne noch mehr Zeit im Keller des Schlosses verbracht. „Ich würde mich freuen, wenn die Ausstellung noch wächst“, sagt er. Kein Ding der Unmöglichkeit: Direkt vor dem Ausgang kündet ein Schild davon, dass weiter gearbeitet wird.
Doch nicht nur die Ausstellung war Blickfang. Gaukler Robert Jancerl fesselte mit seinen Becherspielen Augenpaare; mit Vergnügen probierten die Besucher im geschichtspädagogischen Raum selbst Ritterhelme oder andere Kleidung aus der Zeit an.