Gelsenkirchen.

336,43 Kilo – so viel Hausmüll hat letztes Jahr jeder Gelsenkirchener rein statistisch in die Tonne gestopft. In Privathaushalten kamen so 94.189 Tonnen zusammen, plus das, was so an Papier, Schutt oder Verpackungen anfällt. Macht in der Summe für 2010 ganze 184.269 Tonnen. 2009 waren es noch 191.718 und ein Jahr zuvor fast 195.534 Tonnen.

Die Arbeit der Kundenberatung – immerhin wurden 2010 rund 2400 persönliche und etwa 5200 telefonische Einzelberatungen durchgeführt – zahlte sich aus. Maßgeblicher für die rückläufigen Mengen waren aber vor allem ein geringerer Anteil an Bauschutt und Baustellenabfällen.

Gesunken, hat Gelsendienste bilanziert, sind die Papiermengen – wohl auch, weil ein Großkunde seinen Standort verlegt hat. 13 647 Tonnen fielen letztes Jahr an, 14 245 waren es noch 2009. Mit der Akzeptanz hakt es in Gelsenkirchen offenbar. Knapp 44 Kilo pro Kopf und Jahr wurden gesammelt. Bundesweit liegt die Marke bei 72 Kilo.

Deutlich mehr schadstoffhaltigen Abfälle

Deutlich gestiegen sind die Schadstoffmengen: von 321,6 über 435 auf 589 Tonnen in 2010. Der Großteil waren verwertbare Schadstoffe, entsorgt werden mussten davon gut 89 Tonnen. „Die Menge der schadstoffhaltigen Abfälle ist um 23,37 Prozent gestiegen.“ Die Steigerung resultiert laut Gelsendienste „aus der Position Altreifen, die zum Teil durch Gelsenkirchener angeliefert wurden“ und auch bei der Beseitigung illegaler Kippen eingesammelt wurden.

Grüner-Punkt-Müll im Auftrag des „Duales-System Deutschland“ sammelt Remondis in der Stadt ein, Glas entsorgt Rhenus aus Essen. 3087 Tonnen waren es 2010, 41 weniger als im Vorjahr. Um 1,21 Prozent auf 4827 Tonnen stieg das Gewicht der gesammelten Leichtverpackungen.

Zehn Teams für 1 Mio Straßenreinigungsmeter

Die Verträge für die Nutzung des Müllheizkraftwerks Essen-Karnap (MHKW) laufen 2014 bekanntlich aus. Die Konzept-Diskussion für die Zeit danach wird geführt. Für die Gelsenkirchener hat sich die bisherige Regelung ausgezahlt – durch konstant günstige Abfallentsorgungsgebühren, die 2010 sogar noch einmal leicht gesenkt werden konnten.

114,50 Euro zahlte der Verbraucher für 80 Liter, 118,70 Euro waren es noch 2009. „Landesweit gehört Gelsenkirchen“ laut Gelsendienste „zu den Kommunen mit den günstigsten Entsorgungsgebühren“.

Etwas über 1 Mio Straßenreinigungsmeter hielten zehn Teams (allein vier für die Innenstädte) sauber. Pro Woche stehen rund 4000 Papierkorb-Leerungen für die Mitarbeiter der Handreinigung an. Die Eckgebühr inklusive Winterdienst liegt bei knapp 7 Euro/Meter für den Gebührenzahler. Eine Erhöhung wird fällig. Die Kosten des strengen Winters 2010 machen sich hier bemerkbar.