Gelsenkirchen. .

Die Bündnisgrünen halten die Biotonne nach dem Zwischenbericht des Testlaufes in drei Stadtteilen weiterhin für einen „zukunftsweisenden Schritt in Sachen Umwelt- und Klimaschutz“.

Sie sehen zudem „noch viel Potenzial“, den bisherigen Anteil von lediglich 16 % aller Haushalte, die seit dem Start vor einem Jahr in den Versuchsgebieten mitmachen, zu steigern. Auch für den Gebührenzahler könne sich die Biotonne auszahlen, meint Burkhard Wüllscheidt, bündnisgrüner Vertreter im Betriebsausschuss Gelsendienste: „Wer eine Biotonne für die kompostierbaren Abfälle nutzt und die Größe seiner Restmülltonne verringert und/oder deren Leerungsrhythmus verändert, kann schlussendlich sogar zu geringeren Gebühren kommen, als wenn nur die graue Tonne benutzt wird.“ Modellrechnungen der Gelsendienste kalkulieren dies für diejenigen, die ihren Restmüll auf vierwöchige Leerung umstellen. Ansonsten stehen höhere höhere Gebühren für die braune Tonne oder alle Bürger an.

Burkhard Wüllscheidt weiter: „Wir sind überzeugt, dass bei einem finanziellen Anreiz und entsprechender Werbung mehr Haushalte die Biotonne beziehen werden.“ Geruchsbelästigungen, wie von der CDU immer wieder beschworen, seien während des gesamten bisherigen Pilotversuches überhaupt kein Thema mehr. Auch die Panikmache, dass bei Mehrfamilienhäusern dann kein Platz mehr für die Abfallbehälter sei, werde dadurch widerlegt, dass einzelne Restmüllbehälter durch die Biotonne ausgewechselt werden könnten. Auf Initiative der Grünen habe die GGW bereits damit begonnen in einzelnen Bereichen ihres Wohnungsbestandes die Biotonne einzuführen.“

Die Hinweise von Gelsendienste und der Fachhochschule, dass in den Biotonnen in erster Linie nicht Küchenabfälle gesammelt werden, sondern Grünabfälle z.B. vom Balkon und aus dem Garten, ist für die Grünen ebenfalls positiv. Bisher würden solche Grünabfälle mit dem PKW oft durch die ganze Stadt zu den Betriebshöfen gefahren. „Da ist die Sammlung über die „braune Tonne“ sicherlich umwelt- und klimafreundlicher.“, meint Wüllscheidt

Die große Skepsis der CDU zur Biotonne ist hinlänglich bekannt. Die SPD will sie weder „verteufeln“ wie die CDU, noch sieht sie darin den großen Heilbringer. „Wir machen keine Schnellschüsse und wollen den zweijährigen Probelauf abwarten“, so Manfred Leichtweis, umweltpolitischer Sprecher der SPD-Frakiton und Mitglied im Gelsendienste-Ausschuss.