Gelsenkirchen.

Der Getränke-Produzent Red Bull verlieh am Samstag keine Flügel, jedenfalls nicht sichtbar, dafür aber eine Krone. Beim Finale im Kaiserschießen auf dem Werner-Heinrich-Bolzplatz in Buer setzte sich Lokalmatador Semih (14) aus Schalke gegen 23 Konkurrenten im Alter zwischen 12 und 18 Jahren durch.

Die jungen Kicker hatten sich bei zwölf Qualifizierungs-Veranstaltungen in Hessen, Baden-Württemberg, Saarland und NRW unter insgesamt 350 Teilnehmern durchgesetzt. Neben Semih hatte es auch Emre (16) aus Bismarck bis ins Finale geschafft. „Ein Nachbar hat bei uns angerufen und gesagt ,Da ist so ein Turnier’“, sagte Semih, der zur nächsten Saison von Horst 08 zu Heßler 06 wechseln will und meistens Stürmer spielt. Emre spielt bei Teutonia Schalke.

Leibchen von europäischen Top-Clubs

Wie die beiden Gelsenkirchener hatte fast jeder Teilnehmer beim Kaiserschießen einen Migrations-Hintergrund. So international die Wurzeln der Spieler, so international waren auch die Trikots, mit denen der Veranstalter die Spieler ausstattete - ausschließlich Leibchen von europäischen Top-Clubs. Beim Kaiserschießen spielen sechs Spieler unmittelbar vor dem Tor gegeneinander. Es gilt, sich den Ball zuzuspielen, denn Tore dürfen nur nach einem Zuspiel und aus der Luft erzielt werden. Jeder Spieler startet mit fünf „Kronen“, die er Stück für Stück verliert, wenn er als Torwart einen Ball durchlässt.

„Das Spiel wird prima, wenn ihr zusammenspielt“, musste Lewis Holtby, der zur nächsten Saison von Mainz 05 zum FC Schalke wechselt, den Nachwuchs auf dem Ascheplatz zwischendurch anfeuern. Er ließ es sich auch nicht nehmen, zwischendurch mal selber in die Trickkiste zu greifen und ein paar Bälle hinter die Linie zu zaubern - außer Konkurrenz versteht sich. „Das ist nicht nur bolzen, das hat auch viel mit Taktik zu tun“, sagte Lewis Holtby.