Gelsenkirchen. „Meine Tochter möchte in den Turnverein. Ist die Frist für die Antragstellung schon abgelaufen?“ - Fragen wie diese standen am Donnerstag bei der Telefonaktion des Integrationscenters für Arbeit Gelsenkirchen (IAG) im Mittelpunkt.

„Mein Sohn hat einen blauen Brief bekommen. Wie finanzieren wir jetzt die Nachhilfe?“, „Kann ich auch einen Antrag für die Finanzierung des Schoko-Tickets stellen?“, und: „Meine Tochter möchte in den Turnverein. Ist die Frist für die Antragstellung schon abgelaufen?“ - Fragen wie diese standen am Donnerstag bei der Telefonaktion des Integrationscenters für Arbeit Gelsenkirchen (IAG) im Mittelpunkt.

Um die vielen offenen Fragen rund um das Bildungs- und Teilhabepaket für Kinder von Hartz-IV-Familien zu beantworten, war von 13 bis 16 Uhr extra eine Hotline geschaltet worden, an der sich alles rund um dieses Thema drehte - und die WAZ war live dabei.

Sogar Geschäftsführer saßen am Telefon

Das Ungewöhnliche: Diesmal gaben nicht nur die Callcenter-Mitarbeiter der IAG Auskunft, sondern auch der Geschäftsführer des Integrationscenters, Reiner Lipka, und sein Stellvertreter Dirk Sußmann saßen mit an den Telefonen. Zwar klingelten die Apparate anfangs nur sehr zögerlich, doch dann kam eine Flut von Fragen auf Lipka, Sußmann und ihre Mitarbeiterinnen Kerstin Bergmann, Gabriela Meinert und Daniela Wengelnik zu.

Oft ähnelten sich die Anliegen der - zumeist weiblichen- Anrufer. „Mir hat gerade eine Frau erzählt, dass sie einfach alles auf dem Antragsbogen für das Bildungspaket angekreuzt hat, um die Fristen nicht zu verpassen“, erzählte Dirk Sußmann. „Und jetzt wollte sie von mir wissen, was ihr Kind denn nun alles bekommt.“

Eine Sorge konnte das Hotline-Team gleich allen Anrufern nehmen. „Viele fragen, ob die Fristen für die Anträge schon abgelaufen sind. Dabei kann man die Anträge natürlich jederzeit stellen. Lediglich für die rückwirkend beantragten Leistungen gibt es eine Frist, die zuerst auf den 30. April festgelegt war und jetzt bis Ende Juni verlängert wurde“, so Sußmann.

"Schocko-Ticket" wird nicht übernommen

Für das so genannte „Schoko-Ticket“, das Schüler erhalten, deren nächstgelegene Schule nicht ohne Bus- oder Bahnfahrt zu erreichen ist, gibt es laut den IAG-Mitarbeitern im Rahmen des Bildungspakets zwar Zuschüsse, aber der Eigenanteil wird nicht komplett übernommen, da das Ticket von den Schülern auch in der Freizeit und damit privat genutzt werden kann. Und für die Nachhilfe, die allerdings nur bei akuter Gefährdung der Versetzung finanziert werden soll, arbeitet die Stadt derzeit die Rahmenbedingungen aus. „Da geht es beispielsweise auch darum, ob diese Nachhilfe direkt an den Schulen organisiert werden kann und wie Qualitätsstandards überprüft werden können“, erklärt Reiner Lipka. So soll ein Missbrauch der Leistungen verhindert werden.

Übrigens können die Anträge und Informationen dazu ab dem kommenden Montag, 16. Mai, auch über das Internet auf www.iag-gelsenkirchen.de abgerufen werden. Telefonische Beratung gibt es zudem beim IAG unter 164-800.