Schwerte. .

Wie auch Kinder aus Familien mit geringem Einkommen demnächst Nachhilfe bezahlt bekommen, den Beitrag für die Musikschule und den Sportverein, beschäftigt den Jugendhilfe- und Sozialausschuss am 18. Mai. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat mit einem Antrag dafür gesorgt, dass das Thema auf der Tagesordnung für die Sitzung steht.

Sozialdezernent Hans-Georg Winkler ist zurzeit dabei, alle gefragten Antworten zu finden. Das so genannte Bildungs- und Teilhabepaket oder besser: dessen Umsetzung, ist für Winkler noch ein „bürokratisches Monster“. Bislang gibt es noch keine Durchführungsbestimmungen, wie es im Behördendeutsch heißt. Aber zumindest einige Zahlen kann die Verwaltung nennen. So haben nicht nur Familien mit Kindern, die von Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld, umgangssprachlich Hartz IV, leben müssen Anspruch auf für sie kostenlose Nachhilfe, Musikunterricht oder Vereinsmitgliedschaft. Auch Familien, deren Lohn so niedrig ist, dass sie Wohngeld oder Kindergeldzuschlag beziehen, bekommen auf Antrag die Zuschüsse.

In Schwerte leben, so die Zahlen vom Jobcenter Unna, 828 Bedarfsgemeinschaften mit Kindern. 158 Anträge wurden hier von den Eltern gestellt. Ein Antrag schließt einen weiteren nicht aus. Für 32 Kinder beantragten die Eltern Geld für eine Klassenfahrt, 24 sollen Nachhilfe erhalten, 42 ein Mittagessen und 60 Mitglied in Sportvereinen werden.

Für die Annahme der Anträge von Wohn- und Kindergeldzuschlag-Empfängern ist die Stadt zuständig. 527 Kinder leben in Schwerter Familien, die Wohngeld beziehen. An diese habe man viele Anträge herausgegeben, aber noch keinen ausgefüllt zurück, so die zuständige Sachbearbeiterin Martina Keitel. Das gelte auch für die 185 Kinder, für die die Eltern einen Anspruch auf Kindergeldzuschlag haben. Lediglich eine Familie von insgesamt sechs, die Sozialhilfe beziehen, habe für ein Kind drei Anträge gestellt.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen will nun wissen, was die Stadt selbst tut, um den Familien klar zu machen, welche Ansprüche diese hätten und wie wichtig die Bildung für die Zukunft der Kinder ist. Darüber hinaus hätte die Fraktion gerne eine Liste mit beispielhaften Bildungsangeboten aus der Ruhrstadt.