Gelsenkirchen. .

Der eine Preisträger lässt es auf der Ebertstraße zwischen Hans-Sachs-Haus und Musiktheater grün sprießen, der andere lässt es blau fließen: Eine Jury hat am Dienstagabend einstimmig die Preisträger des Wettbewerbs zur Umgestaltung der Ebertstraße gekürt.

Zwischen den beiden Erstplatzierten soll nun bis zur Jahreswende endgültig entschieden werden, wie die „Kulturachse“ bis 2014 städtebaulich attraktiv aufgefrischt werden soll.

Verbaut, verschachtelt, ein Flickenteppich unterschiedlichster Baustile, ein kleiner Park mit Konfliktpotenzial, das Ganze kaum als City-Fläche wahrgenommen, durch die Straßenbahnrampe und die vielbefahrene Florastraße zerschnitten: So stellt sich die Ebertstraße derzeit dar und ist den Stadtplanern daher ein Dorn im Auge. Als letzte große Aufgabe des Umbaus der City soll die Trasse, nachdem bis dahin das HSH und der Heinrich-König-Platz fertig sind, zur Flaniermeile zwischen Rathaus und MiR werden.

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© WAZ FotoPool

22 Arbeiten von Büros aus Landschaftsgärtnern, Verkehrs- und Stadtplanern mühten sich an der Aufgabenstellung, der „Achse“ ein neues Gesicht zu geben. Die besten Arbeiten lieferten das Büro „arbos“ aus Hamburg und die Trierer Landschaftsarchitekten Ernst + Partner ab, die „beide spannende Ansätze haben und es schaffen, zwischen Hans-Sachs-Haus und MiR den Brückenschlag herzustellen und selbstbewusst mit der Stadtbahn-Rampe umgehen, die bisher ein störendes Element ist“, lobte der Stuttgarter Juryvorsitzende und Landschaftsarchitekt Dr. Frank Lohrberg. Und beide „räumen“ auf der Ebertstraße auf, „entrümpeln“ sie von sperrigen Aufbauten und schaffen damit klare Sichtachsen. Außerdem gehen die Entwürfe pfleglich mit dem immerhin 60 Bäume zählenden Bestand um.

Verkehrstechnisch gelingt es beiden Entwürfen, Fußgänger über die Florastraße, die täglich immerhin 30 000 Autos und die beiden Bahnlinie 301 und 302 passieren, auf Korridoren zum Kennedy-Platz und zum MiR zu bringen – mit einer neuen Ampelschaltung ohne Wartezeiten.

Es fließt . . .

Auffälliges Element der Trierer Architekten ist das breite Wasserrelief, das als längliches Becken am Ende steil zur Stadtbahnrampe hinaufführt. Die Oberfläche soll mit Wassersprudlern „bespielt“ werden. Der Baumbestand soll als „Stadthain“ in Szene gesetzt werden und mit feinem Schotterboden auch als Platz etwa für Boule-Spieler dienen. Lange Sitzbänke sollen mehr Aufenthaltsqualität bieten, ferner schlagen die Planer ein Bistro-Café mit Außengastronomie vor. Vor die östliche Fassadenseite setzen sie eine Lindenallee unter der Parkplätze verteilt werden. Die Haltestelle soll ebenerdig und mit gläsernen Unterständen gestaltet werden.

Es sprießt . . .

Das Büro „arbos“ umfasst die Stadtbahnrampe an den Seiten mit einem niveaugleichen Rasenband, das sich Richtung HSH zu einem quer gegliederten Teppich ausweitet und mit Lichtbändern gestaltet wird. Auch Wasserfontänen schlagen die Hamburger vor und ebenso eine neue Baumreihe an der Ostseite. Geschwungene Sitzmauern sollen den Park vor dem Arbeitsamt durchziehen.