Gelsenkirchen. Die AGR in Gelsenkirchen wartet nach dem PCB-Skandal darauf, den Betrieb wieder aufnehmen zu dürfen. Blutuntersuchungen haben ergeben, dass für die Mitarbeiter keine Gefahren bestanden haben. Die kontaminierten Räume wurden inzwischen gereinigt.
Die hohe PCB-Kontamination auf dem Gelände des AGR-Zwischenlagers (ZWL) für Sonderabfälle hatte wohl keine gesundheitlichen Folgen für aktuelle und ehemalige Beschäftigte. Diesen Rückschluss lassen die (WAZ berichtete) bisherigen Ergebnisse der Blutuntersuchungen zu. Ein „weiter wie bisher“ wird es jedoch nicht geben.
„Unabhängig von den arbeitsmedizinischen Untersuchungsergebnissen hat es im ZWL offensichtlich an der Konsequenz bei Ordnung und Sauberkeit gefehlt“, erklärt AGR-Geschäftsführer Joachim Ronge. „Wir haben inzwischen organisatorische und personelle Veränderungen am Standort vorgenommen und damit die Verantwortlichkeiten neu geregelt. Darüber hinaus haben wir Betriebsabläufe verändert.”
Richtig und angemessen reagiert
Die bisher trockene Reinigung der Räume werde durch eine Feuchtreinigung ergänzt, die Sicherheitsunterweisungen sowie die Beschilderung des ZWL zur Steigerung der Aufmerksamkeit aller Beschäftigten würden intensiviert. Noch ruht der Betrieb an der Wiedehopfstraße. Für die Wiederaufnahme gab es Dienstag noch keinen festen Termin.
Der AGR-Aufsichtsratsvorsitzende Heinz-Dieter Klink begrüßt das Vorgehen der Geschäftsführung und auch die Veränderungen in der Organisation des Zwischenlagers. „Die Geschäftsführung und die Fachabteilungen haben unverzüglich mit voller Kraft und großer Akribie gearbeitet. Und sie haben sehr zeitnah und transparent den jeweils neuen Sachstand kommuniziert”, sagte Klink. Auch für den Vorsitzenden des Konzernbetriebsrats, Wolfgang Matzner, der zugleich stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ist, hat die AGR-Führung richtig und angemessen reagiert: „Die Mitbestimmungsgremien im Unternehmen sind mit dem offenen Umgang und der konsequenten Herstellung von Transparenz sehr zufrieden. Im Sinne der Beschäftigten haben alle an einem Strang gezogen”, betont er.
Säuberung durch Fachunternehmen
Die Arbeitsbereiche des ZWL wurden nach Maßgabe eines mit der Bezirksregierung Münster abgestimmten Reinigungskonzeptes durch ein Fachunternehmen gesäubert. Die Inbetriebnahme des Zwischenlagers soll voraussichtlich im Anschluss an den Nachweis des Reinigungserfolgs in Abstimmung mit der Bezirksregierung erfolgen.