Gelsenkirchen. . Im Zwischenlager der Abfallgesellschaft Ruhrgebiet (AGR) in Resse wurden erhöhte PCB-Werte nachgewiesen. Die Sozial- und Umkleideräume des Betriebes sind wohl nicht belastet. Die Mitarbeiter wurden dennoch vorsorglich zur Blutuntersuchung geschickt.
PCB-Skandal in Gelsenkirchen: Die Bezirksregierung Münster legte am Mittwoch Mittag das AGR-Zwischenlager für Sonderabfälle an der Wiedehopfstraße in Resse still. Die deutlich über dem Grenzwert liegende PCB-Konzentration wurde nach WAZ-Informationen bei einer Betriebsuntersuchung entdeckt, die Anfang Februar durchgeführt worden war; am Mittwoch wurden die Werte bekanntgegeben.
In einigen Arbeitsbereichen stark erhöhte Werte gefunden
Der Fund geht zurück auf ein Überwachungsprogramm, das nach dem Fall Envio in Dortmund gestartet wurde. Im AGR-Zwischenlager sind in einigen Arbeitsbereichen stark erhöhte Werte gefunden worden. Besonders belastet ist laut Bezirksregierung eine Materialprobe aus dem Bereich, in dem Kondensatoren geöffnet werden. Die Probe besteht demnach aus festgetretenen Ölanbackungen im Bodenbelag vor dem Arbeitsplatz und weisen einen PCB-Gehalt von 58 000 mg/kg (58 Gramm pro Kilogramm) auf. Fegeproben an dieser Stelle sowie in der Halle für die Behandlung anorganischer Abfälle überschreiten mit Konzentrationen von 9142 mg/kg und 195 mg/kg ebenfalls den zulässigen Grenzwert von 50 mg/kg.
Blutuntersuchungen bei den Mitarbeitern
Dagegen hätten die Wischproben auf dem Tisch des Aufenthaltsraums und auf der Bank vor dem Spind des Umkleideraums nur niedrige Flächenkonzentrationen ergeben, teilte Münster mit. Nach Auffassung des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz gibt es derzeit keine Hinweise, dass die PCB-Belastung der Arbeitsplätze in die Sozial- und Umkleideräume verfrachtet wurden.
Die Hallen sollen nun durch ein Fachunternehmen gereinigt werden, die Fegestäube und die öligen Bodenanbackungen werden als Sondermüll entsorgt. Zudem veranlassten die Arbeitsschützer der Bezirksregierung umgehend Blutuntersuchungen bei den Mitarbeitern: sowohl bei den zurzeit Beschäftigten als auch bei früheren Arbeitnehmern. Das Ergebnis dieser Untersuchungen wird laut Bezirksregierung frühestens in drei Wochen vorliegen.