Gelsenkirchen. Entwarnung für die Anwohner des AGR-Zwischenlagers an der Wiedehopfstraße. Im Bereich des angrenzenden Wohnquartiers wiesen neue Messungen keine erhöten PCB-Werte vor. Im Nahbereich des Zugangstores zur Organik-Halle waren die Werte dennoch erhöht.
Entwarnung in der Resser Mark. Entwarnung für die Nachbarn der Abfallensorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH (AGR) an der Wiedehopfstraße und im angrenzenden Wohnquartier.
Bei den Grasproben, die in der Siedlung genommen wurden, die in der Nähe des AGR-Zwischenlagers für Sonderabfälle liegt, sind keine erhöhten PCB-Werte gefunden worden. Das ist das Ergebnis von weiteren Untersuchungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), die bekanntlich von der Bezirksregierung Münster angeordnet worden waren, nachdem sie am 16. Februar das Zwischenlager wegen hoher PCB-Belastung außer Betrieb gesetzt hatte.
PCB-Konzentration im Wohngebiet nicht erhöht
„Der im Wohnbereich ermittelte PCB-Gehalt unterscheidet sich nicht von den üblicherweise im Ruhrgebiet vorkommenden Werten im Grasbewuchs“, teilte die Behörde am Donnerstag mit.
Bekanntlich war bei einer Betriebsuntersuchung anlässlich eines Überwachungsprogramms, das vom Umwelt- und Arbeitsschutzministeriums NRW initiiert wurde, vor rund zwei Wochen im AGR-Zwischenlager eine erheblich über dem Grenzwert liegende PCB-Konzentration entdeckt worden (in der Spitze mit einer 1200-fachen Überschreitung).
Entwarnung für die Nachbarschaft
Diese Untersuchungen werden vom LANUV mit den Bezirksregierungen und dem Landesinstitut für Gesundheit und Arbeit vorgenommen, nachdem sich in Dortmund der PCB-Skandal bei Envio ereignet hatte.
Entwarnung also für die Nachbarschaft rund um Wiedehopfstraße und die Straße Im Eichkamp. Etwas anders sieht es dagegen laut Bezirksregierung an zwei Stellen auf dem Gelände der AGR im Nahbereich des Zugangstores zur Organik-Halle aus.
Zwei Überschreitungen wurden noch gemessen
In einer Kehrprobe direkt vor dem Hallentor seien vom LANUV leicht über dem Richtwert liegende Werte gefunden (64 mg PCB/kg – Grenzwert 50 mg PCB/kg in Abfällen) worden, so die Bezirksregierung. In hundert Metern Entfernung hätten die Proben keine erhöhten Konzentrationen mehr ergeben.
Eine Grasprobe direkt neben der Zufahrtsstraße, 50 Meter östlich des Zugangstores zur Halle und noch innerhalb des AGR-Geländes, enthielt mit 160 μg/kg TS PCB ebenfalls erhöhte PCB-Werte.
Der Lagerbereich ist wieder freigegeben worden
Diese Proben zeigten, dass zumindest geringe Mengen PCB aus den Hallen Organik und Anorganik in den Nahbereich ausgetragen wurden, die sich dort im Gras anreicherten, so die Behörde. Die AGR werde deshalb nun auch die Fahrwege und Flächen rund um Hallen und Lagebereich einer gründlichen feuchten Reinigung beziehungsweise Sprühabsaugung unterziehen.
Inzwischen ist der Lagerbereich wieder frei gegeben worden. Die Organik- und die Anorganik-Halle werden intensiv gereinigt und anschließend erneut beprobt.
Untersuchungen in der Sonderabfallverbrennungsanlage RZR-Herten haben keinen Hinweis auf erhöhte PCB-Konzentrationen ergeben.