Gelsenkirchen. 2010 war für den Mietverein Gelsenkirchen arbeitsintensives Jahr. „Rund 9000 Einzelberatungen haben wir durchgeführt“, sagt der Vorsitzende Ernst Georg Tiefenbacher. Meist ging es um Betriebskosten oder Mängel.

Die Arbeit für den Mieterverein Gelsenkirchen wird nicht geringer. Ganz im Gegenteil: "Das letzte Jahr war sehr arbeitsintensiv", sagt der Vorsitzende Ernst Georg Tiefenbacher. „Rund 9000 Einzelberatungen haben wir durchgeführt.“ Und in nahezu allen Fällen, so der Rechtsanwalt, sei eine Problemlösung erreicht worden.

In der Hitliste der Einzelberatungen gibt es eine klare Positionierung: 1. Betriebskostenprobleme mit ca. 43 Prozent; 2. Wohnungsmängel ca. 22 Prozent; 3. Schönheitsreparaturen ca. 12 Prozent; 4. Kaution ca. 9 Prozent; 5. Streitigkeiten unter Mietern ca. 4 Prozent. Der Rest, so Tiefenbacher, verteile sich auf Kündigungen – sowohl durch den Vermieter als auch den Mieter, Modernisierungsarbeiten und Einzelprobleme.

Bürgernah arbeiten

Drei Volljuristen und ein Vertreter waren im vergangenen Jahr in fünf Beratungsstellen im Einsatz, „um möglichst bürgernah zu arbeiten und für die Mitglieder schnell erreichbar zu sein“, erläutert Tiefenbacher. Doch nicht nur die eigene Präsenz ist dem Vorsitzenden wichtig. „Auch die ständige Fortbildung der eigenen Rechtsberater ist uns ein hohes Anliegen.“ Nur so sei gewährleistet, dass man sich immer auf dem aktuellen Stand der Rechtsprechung bewege und in möglichen Debatten und Diskussionen auf aktuelle Gerichtsurteile verweisen könne.

Auf das Thema „Mietnomaden“ geht Ernst Georg Tiefenbacher im Geschäftsbericht für das Jahr 2010 ebenfalls ein – aber anders als mancher vielleicht erwartet. Denn der Vorsitzende des Mietervereins Gelsenkirchen kommt zu dem Ergebnis: „Das ist für uns kein Problem“ – und beruft sich auf eine Studie der Uni Bielefeld, in der es heißt, dass in den vergangenen fünf Jahren in ganz Deutschland insgesamt 200 Fälle aufgetreten seien.

Beitrag erhöht

„Wenn wir in unserer Beratung aber feststellen, dass wir ein solches Einzelexemplar vor uns haben, lehnen wir die Mitgliedschaft ab“, sagt Tiefenbacher unmissverständlich. Der Verein sei dafür bekannt, sich für die Rechte seiner Mitglieder einzusetzen. „Illegale Ziele, wie etwa Wohnen für lau oder die Verweigerung berechtigter Forderungen des Vermieters unterstützen wir nicht.“

Nachdem der Mitgliedsbeitrag zehn Jahre unverändert geblieben war, wurde er zum 1. Januar 2011 auf 82 Euro im Jahr erhöht, „um eine kontinuierliche Bürotätigkeit mit kompetenten Mitarbeiterinnen und qualifizierten Rechtsberaterinnen und Rechtsberatern gewährleisten zu können“.