Gelsenkirchen. .
Zum ersten Mal in seiner Geschichte organisierte der Kreisverband Gelsenkirchen der Linken einen Neujahrsempfang. Nicht zur Sprache kam der jüngste Streit in der Gelsenkirchener Linken. Vielmehr versuchte man politische Forderungen zu transportieren.
Der Neujahrsempfang als Signal für einen Neuanfang: „Die Linke ist nicht am Ende, sondern am Anfang einer guten und fruchtbaren Entwicklung“, sagte Linke-Vorstandsmitglied Hartmut Hering. So begrüßte Hering am Freitagabend im Ückendorfer Heini-Wettig-Haus in der Siedlung Flöz-Dickebank die Anwesenden. Zum ersten Mal in seiner dreieinhalbjährigen Geschichte hatte der Kreisverband einen solchen Empfang organisiert. Rund 70 Gäste waren der Einladung gefolgt – darunter auffallend viele Gewerkschafter (u.a. Martina Peil von Verdi, Robert Sadowsky von der IG Metall und Susi Neumann von der IG BAU) sowie Vertreter anderer Parteien und Gruppen (Grüne, AUF, DKP und Linke Alternative).
Politische Forderungen transportieren
Das Chaos und der Streit in der jüngsten Gelsenkirchener Linke-Geschichte kamen im offiziellen Teil ebenso wenig zur Sprache wie das böse K-Wort (Kommunismus). Vielmehr versuchte die Partei unter Regie des sich immer mehr zum heimlichen Vorsitzenden entwickelnden Hartmut Hering, mit den Gästen aus der Landespartei politische Forderungen zu transportieren. So zu Themen wie Mindestlohn oder Frauenhaus.
Und Gelsenkirchen? Abgesehen von einigen Allgemeinplätzen („eine Stadt für alle“ etc.) blieben konkrete kommunalpolitische Inhalte weitgehend außen vor – was angesichts der gekappten Verbindung zu Rat und Bezirken durch die Austritte der bisherigen Linke-Mandatsträger nicht überraschte.
Die prominentesten (angekündigten) Linke-Gäste fanden übrigens am Freitag nicht oder erst spät den Weg nach Ückendorf. Linke-Europaabgeordneter Jürgen Klute sagte aus terminlichen Gründen ab. Und Bärbel Beuermann, Sprecherin der Landtagsfraktion, kam erst zu vorgerückter Stunde nach dem offziellen Teil.