Gelsenkirchen.

Der zerstrittene Kreisverband der Linkspartei versucht einen Neuanfang: Unter Leitung von Landesgeschäftsführer Günter Blocks soll der Vorstand am 25. März auf einer außerordentlichen Jahreshauptversammlung komplett neu gewählt werden.

Möglich wird dies laut Blocks, weil drei Vorstandsmitglieder zugesagt hätten, zum 25. März zurückzutreten: der umstrittene Sprecher Reinhard Dowe sowie die Vorstandsmitglieder Martin Gatzemeier und Manfred Röll.

Dowe erklärte auf WAZ-Anfrage, dass er den Landesvorstand eingeschaltet habe. Er werde bei einer Neuwahl „aus persönlichen Gründen“ nicht mehr für den Vorsitz kandieren, kündigte der Erler an, ließ sich aber ein Hintertürchen offen. Nämlich für den Fall, „dass sich kein anderer findet und ich erneut um eine Kandidatur gebeten werde“.

Wie berichtet, war in einer früheren Mitgliederversammlung ein Abwahlantrag gegen den im Vorstand isolierten Sprecher gescheitert. Nach wie vor im Raum stehen die von Dowe angestrengten Parteiausschlussverfahren gegen Ratsfraktions-Chefin Marion Strohmeier und ihren Mann, den Bezirksverordneten Karl-Heinz Strohmeier.

Am 25. März sollen aber nicht nur personelle Weichen gestellt werden. In einem Antrag offenbart sich (mal wieder) der ganz normale Linke-Wahnsinn. So soll der Kreisparteitag die Mandatsträger auffordern, ihre Beiträge entsprechend der geltenden Regeln abzuführen. „Die derzeit praktizierte Zweckbindung macht einen erfolgversprechenden Parteiaufbau unmöglich“, heißt es in der Begründung. Hintergrund: Einige Mandatsträger sollen sich weigern, Beiträge zu entrichten, so lange Dowe an der Spitze der Partei steht.

Bianca Thiele, die sich mit Reinhard Dowe das Sprecheramt teilt, war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.