Gelsenkirchen. Großer Tag in der Tropenhalle der Zoom-Erlebniswelt in Gelsenkirchen: Die Orang-Utans eroberten am Donnerstag erstmals ihr großes Gehege - nach vier Wochen Quarantäne. Bis Zoo-Besucher sie sehen dürfen, dauert es noch: Am 5. März eröffnet die Erlebniswelt Asien.

Man weiß nicht, wer mehr aufgeregt war: Affenherr Schubbi oder Jörg (Plischka, Zoom-Chef), Affendame Sexta oder Mirco (Pirl, Revierleiter der Asienwelt), Affenjungspund Ziadah oder Frank (Ahrens, Zoodirektor): die einen (Menschenaffen) hinter den Glasscheiben der Orang-Utan-Anlage in der wohlig-warmen Asienhalle, die anderen (Menschen) davor. Und dann zählte jemand gegen 10 Uhr runter: 3,2,1. . .

Nach knapp vierwöchiger Quarantäne nach der beschwerlichen Anreise aus Basel konnte die siebenköpfige Affenfamilie am Donnerstag erstmals in ihre 400 qm große Anlage in der Tropenhalle. Frauen voran: die 37-jährige Sexta, die schon in der Quarantäne Führungsqualitäten bewiesen hatte, lugte unter Blitzlichtgewitter der vielen Fotografen als erste durch die Luke, ging vor, ging zurück und dann mutig raus auf den weichen Mulchboden.

Der Herr des Hauses

Nach einem ersten vorsichtigen Blick beginnen die Primaten, die Umgebung zu erforschen. Foto: Dirk Bauer
Nach einem ersten vorsichtigen Blick beginnen die Primaten, die Umgebung zu erforschen. Foto: Dirk Bauer © WAZ FotoPool

Und auch die zweite ist eine Dame, Farida (30). Dann erst lässt sich der „Herr des Hauses” blicken, ihr Gatte Schubbi (37), das mächtige Affenmännchen mit seiner Armspanne wohl von zweieinhalb Metern. Ziadah, ihr siebenjähriges Nesthäckchen, bleibt zaghaft zurück und wird erst als letzte die neue Heimat betreten. „Wenn man das hier sieht, weiß man, wofür man das macht”, meint ein sichtlich bewegter Zoo-Chef Plischka.

Mit großer Erwartung hatten die Zoom-Leute auf den ersten Affen-Tag im Gehege gewartet. Und freuten sich mächtig, dass die rot-braunen Menschenaffen sich direkt ohne Scheu an den dicken Seilen entlang hangelten, gedankenverloren schaukelten, die Netze bis hoch unter die Decke kletterten, sich langsam an den stählernen Bambusstangen wieder herunterließen, über Stock und Stein stolzierten und sich – als ob sie es ahnten – fotogen vor die Glasscheiben setzten.

Sieben Wochen Zeit

Sieben Wochen bis zu Eröffnung Anfang März haben die Orang Utans nun Zeit, sich ungestört in ihrem neuen Domizil einzugewöhnen. „Die werden erst mal einen ganz schönen Muskelkater bekommen”, glaubt Zoo-Sprecherin Sabine Haas.