Gelsenkirchen. Dank Fördervereins konnte das Brustzentrum an den Ev. Kliniken Gelsenkirchen in neue Diagnosetechnik investieren. Was das für Patientinnen heißt.

Dank einer großzügigen Spende des Fördervereins Brustzentrum e.V. „Die Revierinitiative“ in Höhe von 28.874,76 Euro konnte das Brustzentrum Ruhrgebiet an den Evangelischen Kliniken (EVK) Gelsenkirchen ein neues Gerät zur Markierung von Wächterlymphknoten bei einer Brustkrebs-Behandlung anschaffen. Dieses ermöglicht ein schonenderes, strahlungsfreies Verfahren für die Patientinnen am EVK.

Mehr Planungssicherheit dank neuer Technik

Zudem erhöht sich laut Klinik die Planungssicherheit für Operationen – diese war zuletzt aufgrund von Lieferschwierigkeiten der nötigen radioaktiven Substanz für das bisherige Verfahren deutlich gefährdet. „Mit der schnellen finanziellen Unterstützung durch den Förderverein konnten wir eines der aktuell sehr begehrten innovativen Geräte für das Haus sichern“ so Dr. Abdallah Abdallah, Chefarzt der Klinik für Senologie.

Schonendere Markierung der Wächterlymphknoten

Wächterlymphknoten geben Aufschluss über die Verbreitung der Krebszellen. Bei einer Brustkrebs-Operation werden standardmäßig sowohl der Tumor als auch Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt und feingeweblich untersucht, um die weitere Behandlung festlegen zu können und mögliche Lymphknotenmetastasen zu entfernen. Um diese Wächter – die ersten Lymphknoten im Abflussbereich eines bösartigen Tumors – darstellen zu können, müssen sie vor der OP markiert werden.

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Beim alten Verfahren wird den Patientinnen dafür eine radioaktive Substanz in der Nähe der Brustwarze injiziert. Dadurch können die Wächterlymphknoten während der Operation gezielt entnommen werden. Werden in den Wächterknoten keine Tumorzellen nachgewiesen, kann mit großer Sicherheit davon ausgegangen werden, dass keine weiteren Lymphknoten in der Achselhöhle befallen sind. Sie müssen dann nicht entfernt werden.

Mit dem neuen Gerät spritzt das Brustzentrum Ruhrgebiet den Krebspatientinnen nun eine eisenoxydhaltige Flüssigkeit, die sich in diesen Knoten anreichert und während der OP mit einer magnetischen Sonde gefunden werden kann. Das Verfahren ist deutlich schonender, zudem müssen Patienten nicht vor der Operation wiederholt in die Nuklearmedizin zwecks Kennzeichnung. Die neue Flüssigkeit kann am Vortag oder erst unmittelbar vor der Operation injiziert werden. Ein weiterer Vorteil: Die Behandlung kann unabhängig von Lieferschwierigkeiten der Radionuklide ausfallsicherer geplant werden.

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Jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Dr. Abdallah Abdallah und sein Team behandeln jährlich zwischen 500 und 600 Brustkrebspatientinnen und -patienten, hinzu kommen Ratsuchende in der Ambulanz. Der Förderverein Brustzentrum e. V. „Die Revierinitiative“ unterstützt seit 2008 Dr. Abdallah und sein Team am EVK. Mit dieser Spende nähern sich die finanziellen Zuwendungen der 100.000-Euro-Marke. Zudem unterstützt der Förderverein intensiv die menschliche Begleitung der Brustkrebspatientinnen durch Beratungen, Patientenseminare und Onko-Wellness-Tage.

Wer den Revierinitiative Förderverein unterstützen mag: Die Spendenkontonummer des Vereins lautet: DE71 4325 0030 0013 0105 33.