Gelsenkirchen. Für zwei neue weiterführende Schulen in Gelsenkirchen schlägt die Verwaltung jetzt zwei konkrete Standorte vor. Wir sagen, welche das sind.

Die vier Standorte für die neuen Grundschulen in Gelsenkirchen sind längst gefunden, die Ebersteinstraße geht im Sommer nach einer Rekordbauzeit bereits in den Betrieb. In der nächsten Sitzung des Bildungsausschusses am Donnerstag geht es nun um mögliche Standorte für zwei neue weiterführende Schulen. Zum einen eine weitere Gesamtschule, deren Planungsbeschluss bereits gefasst ist, sowie eine weitere weiterführende Schule, möglicherweise nur für den Sekundarstufe-I-Bereich.

Verkehrsführung am Junkerweg ist ein Dauerbrenner im Bezirk

Welche Grundstücke im Stadtgebiet nach eingehender Prüfung mehrerer Flächen durch eine Arbeitsgruppe am ehesten dafür in Frage kommen, stellt die Verwaltung in der Sitzung vor. Eines der beiden Areale befindet sich auf dem ehemaligen Gelände von Gelsendienste zwischen Junkerweg und Hattinger Straße sowie Schwarzbach und Bockermühlstraße. In der Bezirksvertretung Süd ist dieses Gelände schon lange ein Thema. Die Bezirkspolitiker sehen dort dringenden Handlungsbedarf, vor allem in der Verkehrsführung. [Zum Thema:Politik fordert neue Verbindungsstraße zur Entlastung]

Lange als gut vermarktbares „Filetstück“ zum Verkauf reserviert

An der Ecke Junkerweg/Hattinger Straße – dem Zubringer zur A40 – kommt es immer wieder zu heftigen Rückstaus.
An der Ecke Junkerweg/Hattinger Straße – dem Zubringer zur A40 – kommt es immer wieder zu heftigen Rückstaus. © Funke Foto Services GmbH | Joachim Kleine-Büning

Der Junkerweg ist ein Nadelöhr bei der Zufahrt zur Hattinger Straße, die Anwohner sind seit Einführung der einspurigen Verkehrsführung an der Wetterstraße vorsichtig formuliert „genervt“ von Rückstaus. Das Gelände selbst ist 24.000 Quadratmeter groß. Seit 2013 der Abbruch der Gelsendienst-Gebäude hier anstand, war die Fläche als potentiell vermarktungsfähig reserviert. Geschehen ist bis heute wenig bis nichts. Da man aber versuchte, „das Filetstück am Eingang der Stadt“ als Ganzes zu vermarkten, so die Argumentation der Verwaltung, wolle man dieses Filet nicht durch den Bau einer Straße quer über das Gelände verderben, auch wenn diese die Verkehrssituation entspannen könnte. Erreichbar ist das Gelände für Schüler mittlerweile dank neuer Buslinie zwischen den Stadtteilen Rotthausen und Ückendorf, die neben der Neustadt das Haupteinzugsgebiet sein könnten, recht gut. [Zum Thema: Der Recyclinghof im Stadtsüden ist umgezogen]

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Ein zweites Leben für das Gelände rund um die Hängebank auf Consol

Das zweite als geeignet ausgemachte Gelände liegt auf dem Consol-Areal an der Bismarckstraße im Bereich der Hängebank 3/5/9. Mit 22.000 Quadratmetern Fläche könnte hier mit Anbindung durch die 301 – die auch zahlreiche Schüler der Evangelischen Gesamtschule Bismarck nutzen – gewährleistet werden. [Zum Thema:Die Hängebank muss nun endgültig weichen]

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Welcher Standort für welches Schulprojekt genutzt werden könnte, lässt der Verwaltungsvorschlag offen. Nicht benannt ist auch noch der angestrebte jeweilige Fertigstellungstermin. Wahrscheinlich erscheint jedoch, dass die zweite Gesamtschule, für die es nun einen Platz zu finden gilt, vor der Kulturschule auf dem Gelände des Schalker Vereins den Betrieb aufnehmen könnte. Wegen der explodierten Kosten und der nicht geklärten Situation zwischen Planungsbüro und Stadt rechnet man nun mit einer Fertigstellung der Kulturschule nicht vor 2027 – geplant war für den Start zum Frühjahr 2024/25.

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In der Sitzung am Donnerstag werden zunächst nur die Flächen für die beiden weiterführenden Schulen sowie weitere Perspektiven in der Schulentwicklungsplanung vorgestellt und eine erste Diskussion ermöglicht. Über die Flächen und deren Eignung abgestimmt wird erst Ende April in einer eigenen Sitzung, die den Weg für die nächsten Schritte und einen entsprechenden Ratsbeschluss zum Planungsbeginn ebnen soll.