Gelsenkirchen. . Die alte Anlage am Junkerweg hat ausgedient. Die neue Müll-Annahmestelle steht auf dem Gelände des ehemaligen Großmarkts. 1500 Quadratmeter Nutzfläche.

Wer zum neuen Recyclinghof von Gelsendienste möchte, muss eine Schleife können. Seit Montag hat die alte Anlage am Junkerweg in der Neustadt weitestgehend ausgedient. Abfälle, die nicht in den gewöhnlichen Hausmüll gehören, nehmen die Mitarbeiter von Gelsendienste fortan auf dem Gelände des ehemaligen Großmarktes – an der Wickingstraße 25a in Ückendorf – entgegen.

Die oben beschriebene Schleife müssen Kunden nicht etwa am Schnürsenkel, sondern mit ihrem Auto absolvieren. Haben sie die Eisenbahnunterführung hinter sich gelassen, kommt nach wenigen hundert Metern ein kleiner Kreisverkehr. Die Kunden müssen dann erst eine ganze Runde drehen, bevor sie in die richtige Einfahrt abbiegen. Das hat sich in so kurzer Zeit natürlich noch nicht herumgesprochen.

Auch das etwas klein geratene Hinweisschild registrieren die wenigsten. Beinahe jeder, der am Dienstagvormittag vorfährt, steuert die betriebseigene Einfahrt von Gelsendienste an. Dort zeigt Elke Ruske dann den richtigen Weg. „Seit wir gestern geöffnet haben, ist hier richtig Halligalli“, sagt die Pförtnerin und kümmert sich um den nächsten Kunden: „Sie möchten bestimmt Sachen abgeben. . .“

Auch Verwaltung in der Wickingstraße

Alle paar Minuten biegt ein anderer Pkw auf den neuen Recyclinghof ein. Das Pflaster in der Zufahrt wirkt noch ganz frisch, darauf liegen Sandrückstände, die vom Besucherverkehr noch in die Fugen verfahren werden wollen. Seit September 2011 ist auch die Gelsendienste-Verwaltung an der Wickingstraße beheimatet. Das Hauptgebäude mit Pultdach ist minimalistisch gestaltet, hellgrauer Putz trifft auf Verkleidungen in Blech-Optik. Auch einige Container hat Gelsendienste neu angeschafft.

Neue Sammelstelle

Ein eher unscheinbares Schild erläutert die Zufahrt für Kunden. Viele Autofahrer übersehen allerdings den Hinweis.
Ein eher unscheinbares Schild erläutert die Zufahrt für Kunden. Viele Autofahrer übersehen allerdings den Hinweis. © WAZ FotoPool
Der Kreisverkehr mit dem neuen Verwaltungsgebäude.
Der Kreisverkehr mit dem neuen Verwaltungsgebäude. © WAZ FotoPool
Das Schild weist auf die Einfahrt für die Kunden hin.
Das Schild weist auf die Einfahrt für die Kunden hin. © WAZ FotoPool
Die Schadstoffannahme.
Die Schadstoffannahme. © WAZ FotoPool
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Klappe auf! Der Container für Farbreste.
Klappe auf! Der Container für Farbreste. © WAZ FotoPool
Haufenweise Elektroschrott
Haufenweise Elektroschrott © WAZ FotoPool
Gerade im Frühjahr kommen viele, um ihre Grünabfälle kosten los zu entsorgen.
Gerade im Frühjahr kommen viele, um ihre Grünabfälle kosten los zu entsorgen. © WAZ FotoPool
Hier wirft Hubert Faber seinen Grünschnitt in den Container.Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool / 24.04.2012
Hier wirft Hubert Faber seinen Grünschnitt in den Container.Foto: Martin Möller / WAZ FotoPool / 24.04.2012 © WAZ FotoPool
Aufgereiht stehen die Großcontainer auf dem 1500 m² großen Kundenbereich.
Aufgereiht stehen die Großcontainer auf dem 1500 m² großen Kundenbereich. © WAZ FotoPool
Für alles gibt es einen eigenen Behälter.
Für alles gibt es einen eigenen Behälter. © WAZ FotoPool
Papier und Kartons wandern gleich in eine Presse.
Papier und Kartons wandern gleich in eine Presse. © WAZ FotoPool
Noch fällt manches daneben, weil die Führungsschienen für die Container fehlen. So müssen die Mitarbeiter immer wieder die Stellplätze ausfegen.
Noch fällt manches daneben, weil die Führungsschienen für die Container fehlen. So müssen die Mitarbeiter immer wieder die Stellplätze ausfegen. © WAZ FotoPool
So müssen die Mitarbeiter immer wieder die Stellplätze ausfegen.
So müssen die Mitarbeiter immer wieder die Stellplätze ausfegen. © WAZ FotoPool
Christel Homrighausen brachte zahlreiche Säcke Rasenschnitt mit.
Christel Homrighausen brachte zahlreiche Säcke Rasenschnitt mit. © WAZ FotoPool
Auch ein Informationsbüro ist im Verwaltungsgebäude untergebracht.
Auch ein Informationsbüro ist im Verwaltungsgebäude untergebracht. © WAZ FotoPool
tagsüber sind sie unterwegs, aber
tagsüber sind sie unterwegs, aber
nach Dienstschluss finden die Müllwagen Platz in den großen Hallen. Hier werden sie in Zukunft auch gereinigt und gewartet.
nach Dienstschluss finden die Müllwagen Platz in den großen Hallen. Hier werden sie in Zukunft auch gereinigt und gewartet.
Bis zum nächsten Mal...
Bis zum nächsten Mal... © WAZ FotoPool
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Insgesamt mehr als 20 verschiedene Müll-Sorten können Kunden auf den Recyclinghof bringen – wie gehabt. Von Bauschutt über Grünabfälle bis hin zu Dispersionsfarben und Altmedikamenten reicht die Abfall-Palette. Es bedarf nicht vieler Worte, um den Mitarbeitern – pro Schicht sind es zwei, an Samstagen auch mal mehr – anzugeben, was man im Gepäck hat. „Grün“, sagt der Senior am Steuer und wird zu Container 4 geschickt.

Kunden zufrieden

Die Kunden finden den neuen Recyclinghof gut. „Der Junkerweg war zwar für mich näher, aber hier ist es besser. Die Einfahrt und überhaupt alles ist größer“, sagt eine 69-jährige Rotthauserin, die Grünabfälle und alte Polster loswerden möchte. „1500 Quadratmeter misst die neue Nutzfläche für Kunden und Betrieb“, sagt Barbara Lubina-Hermann, Abteilungsleiterin Abfall. Hinzu kommen knapp 800 Quadratmeter Bewegungsfläche zum Rangieren oder Parken von Containern.

Auch Kunde Hubert Faber (76) aus Schalke fährt den Recyclinghof regelmäßig an und findet die neue Anlage toll: „Das haben die ganz hervorragend gemacht hier! Man muss jetzt nicht mehr so hoch heben, wenn man etwas in den Container schmeißt.“

Ursprünglich sollte der Recyclinghof schon im letzten Jahr umziehen. Betriebsleiter Uwe Unterseher-Herold verweist auf den ehemaligen Großmarkt und die unterschiedliche Nutzung: „Wir wussten, dass wir auf eine anspruchsvolle Fläche ziehen.“ Der Hof jedenfalls sei „gut gelungen“.

Service

Neben dem Recyclinghof Süd besteht nach wie vor der Recyclinghof Nord an der Adenauerallee 115 in Erle. Beide Annahmestellen sind montags bis freitags jeweils von 7.30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet, samstags von 8.30 Uhr bis 15 Uhr.

Insgesamt kamen im Jahr 2011 683 Tonnen Abfälle zusammen – inklusive des in den Ortsteilen gesammelten Unrats. „Die größte Fraktion sind Altreifen“, sagt Barbara Lubina-Hermann von Gelsendienste. Und obwohl fünf Reifen kostenlos abgegeben werden könnten („Beim sechsten sagen wir auch noch nichts.“), würde eine nicht unerhebliche Anzahl Reifen illegal entsorgt. Neu im Angebot ist beim Recyclinghof Nord die Annahme von Sperrmüll. Den Abholservice bietet Gelsendienste aber nach wie vor an.

In der Regel können Kunden ihre Abfälle aus Privathaushalten kostenlos abliefern. Für verschiedene Bauabfälle und größere Baumstämme und Wurzeln, Altkleider und brennbare Abfälle werden Gebühren ab 5 Euro aufwärts fällig. Nicht angenommen werden asbesthaltige Nachtspeicheröfen und Elektrogroßgeräte wie zum Beispiel Waschmaschinen oder Kühlschränke.

Weitere Informationen zu Abfällen und Gebühren gibt es unter 9 54 20 oder auf der Homepage: www.gelsendienste.de.

Dienstfahrzeuge kamen unter den Hammer

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