Gelsenkirchen. Zwei Wochen vor dem Schulstart können Schulen noch keine Schnelltests bestellen. Was Gelsenkirchen zur Sicherung des Präsenzunterrichts plant.
Der Countdown zum Schulstart läuft: In zwei Wochen geht es wieder los. Wie gut ist dieser Start in ein weiteres, pandemiebedingt ungewisses Schuljahr in Gelsenkirchen vorbereitet? Eine Bestandsaufnahme rund um die Gesundheitsvorsorge mit Bildungsdezernentin Anne Heselhaus.
Impfungen
An Gelsenkirchener weiterführenden Schulen wird es ab 23. August Impfangebote für Schüler ab 16 Jahren geben. Es wird mehrere Termine geben, fest steht bereits der Start mit dem Impfbus am 23. August am Max-Planck-Gymnasium. Dorthin sind dann auch Schülerinnen und Schüler des Annette-von-Droste-Hülshof Gymnasiums, der Realschule an der Mühlenstraße sowie der Sekundarschule in Hassel eingeladen. Zuvor werden die Eltern informiert, auch deren Einverständnis sollte bei unter 18-Jährigen vorliegen. Erlaubt ist die Impfung allerdings bei Heranwachsenden ab 16 Jahren auch ohne diese ausdrückliche Zustimmung.
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Auch bislang ungeimpfte Lehr- und Betreuungskräfte sind bei der Gelegenheit am Impfbus willkommen. Wie viele Lehrerinnen und Lehrer in Gelsenkirchen bereits geimpft sind, darf die Stadt nicht erheben. Impfangebote hat es vor allem für Pädagogen an Grundschulen bereits zu einem frühen Zeitpunkt gegeben. „Ich hoffe, dass jetzt auch Lehrkräfte das Angebot nutzen. Persönlich bin ich der Meinung, dass Menschen in Berufen wie dem Lehramt oder in Gesundheitsberufen eine besondere Verantwortung tragen für das Gemeinwohl gerade gegenüber so schützenswerten Gruppen wie Kindern und Kranken“, bekennt Heselhaus. „Wir müssen den Präsenzunterricht dauerhaft sichern. Da gehört das Impfen neben den Hygieneregeln zu den wichtigen Bausteinen.“
Die Impfaktion an Schulen startet kurzfristig nach dem Schulstart, damit die Zweitimpfung noch im Impfzentrum gewährleistet werden kann. Dieses muss – wie alle Impfzentren im Land – zum 30. September schließen. Insgesamt können bei der Aktion 3846 Schülerinnen und Schüler allgemeinbildender Schulen ab 16 Jahren geimpft werden. Für Berufskolleg-Schüler gibt es eine Sonderimpftaktion im Impfzentrum vom 26. bis 29. August, jeweils von 14 Uhr bis 18 Uhr.
Hygienemaßnahmen
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In allen allgemeinbildenden Schulen soll weiterhin zweimal je Woche jedes Kind getestet werden. An Grundschulen kommen erneut Lolli-Tests zum Einsatz, deren Nutzung sich laut Heselhaus bewährt hat, an weiterführenden Schulen Schnelltests. Letztere werden jedoch künftig nicht mehr automatisch vom Ministerium geliefert, sondern sollen von den Schulen über ein neues Bestellportal online bestellt werden. Dieses Tool ist allerdings derzeit noch gar nicht aktiv. Ob die Schulen über genügend Reserven für die nächsten Wochen verfügen, ist nicht bekannt. Gleiches gilt für die Schutzmasken, die ja weiterhin in Innenräumen zu tragen sind. Die besonderen Reinigungs- und Desinfektionsroutinen für die Klassenräume bleiben wie vor den Ferien bestehen.
Lüftungsgeräte
Weitere mobile Lüftungsgeräte über die 192 bereits angeschafften und in Betrieb genommenen hinaus wird es für Gelsenkirchener Schulen nicht geben. Nach der Änderung der Förderrichtlinien des Bundesministeriums, die auch mobile Geräte für förderfähig hält, hatte es eine erneute Abfrage an Schulen gegeben, so Heselhaus. Dort seien jedoch keine weiteren Bedarfe gemeldet worden. Zudem würden nur Geräte für Klassenräumen der Kategorie II gefördert; das sind Räume mit sehr kleinen Fenstern und solchen, die nur gekippt werden können. Für all diese infrage kommenden Räume seien bereits Geräte angeschafft worden.
„Wir werden aber versuchen, einen Pool mit Reservegeräten zu bekommen für Fälle, in denen Fenster defekt sind oder in denen Geräte ausfallen, um die Reparaturzeit damit überbrücken zu können“, ergänzt Heselhaus. Die meisten Geräte stehen in der Gesamtschule Berger Feld und im Berufskolleg Technik und Gestaltung. Zudem gibt es in jeder Schule ein CO²-Messgerät, mit dem die Belastung gemessen werden kann.
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