Düsseldorf. Die Gesundheitsminister-Konferenz will wohl die Impfung von Mädchen und Jungen ab zwölf Jahren forcieren. Was das Land NRW dazu sagt.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will bei der umstrittenen Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche vorerst an seiner bisherigen Linie festhalten. Ein vorab bekannt gewordener Beschlussentwurf für die Konferenz der Gesundheitsminister von Bund und Ländern an diesem Montag gebe „die gültige und praktizierte Erlasslage in NRW wieder“, erklärte ein Sprecher Laumanns auf Anfrage unserer Redaktion. Er trat damit dem Eindruck entgegen, Bund und Länder würden den Druck auf Eltern erhöhen, ihre Kinder vor dem Schulstart impfen zu lassen.

Bislang sind erst 20 Prozent der bundesweit 4,5 Millionen Kinder und Jugendlichen ab 12 Jahren geimpft. Wie die „Bild am Sonntag“ aus der Beschlussvorlage für die Gesundheitsministerkonferenz zitiert, soll allen Minderjährigen eine Spritze mit den Stoffen Biontech oder Moderna in Impfzentren, bei Kinder- und Hausärzten sowie bei Betriebsärzten „angeboten“ werden. Impfaktionen sollen demnach auch in Universitäten, Berufsschulen und Schulen gestartet werden. „Dies kann maßgeblich zu einem sicheren Start in den Lehr- und Lernbetrieb nach den Sommerferien beitragen“, heißt es in dem Papier.

Impfungen in NRW für Kinder ab 12 Jahren auch im Impfzentrum

In NRW können sich Kinder ab 12 Jahren schon jetzt bei Haus- und Kinderärzten sowie in den Impfzentren des Landes impfen lassen. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hat dafür die Vakzine  von Biontech und Moderna zugelassen. „Es ist ausreichend Impfstoff vorhanden“, erklärte das NRW-Gesundheitsministerium.

Allerdings hat die Ständige Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut bislang die Impfung nur für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen oder bei einem regelmäßigen Kontakt zu Personen mit erhöhtem Risiko empfohlen. Alle anderen sollen nur nach ärztlicher Aufklärung und individueller Risikoakzeptanz geimpft werden, was viele Eltern bislang zögern oder abwinken lässt.