Gelsenkirchen. Die Ausrufung des Klimanotstands hat in Gelsenkirchen bisher wenig bewirkt, klagen die Fridays-for-Future-Aktiven. Sie sammeln Ideen.

Vor etwas mehr als einem Jahr wurde im Rat der Stadt der Klimanotstand für Gelsenkirchen beschlossen. Bisher gab es aber nach Einschätzung der Gelsenkirchener Fridays-for-Future-Aktiven wenig konkrete Maßnahmen, die dieser Wortwahl gerecht würden. "Im verwässerten Klimanotstand, der von SPD und CDU im letzten Jahr vorgelegt wurde, werden die verheerenden Folgen einer weiteren Erhitzung der Welt zwar anerkannt", so Fridays for Future (FFF). Das Handeln der Entscheidungsträger entspreche aber nicht dieser Notlage.

Für Klimaschutz müssen auch Entscheidungen getroffen werden, die nicht allen gefallen

Nach Prognosen der Weltorganisation für Meteorologie der Vereinten Nationen sei mit 1,5 Grad höheren Durchschnittstemperaturen binnen fünf Jahren zu rechnen, und auch in Gelsenkirchen würden Landwirtschaft und Stadtklima massiv vom Klimawandel betroffen sein, klagen die FFF-Aktiven. "Dem großen Wort vom Klimanotstand müssen auch Taten folgen, die ihm gerecht werden!" so ihre Forderung. In Kommunen werde Klimaschutz konkret. Schwierig werde es dann, wenn schwierige Entscheidungen getroffen werden müssen, die nicht jedem gefallen. Zum Beispiel wenn die einzige Möglichkeit, einen sicheren Fahrradweg zu schaffen, ist, eine Autospur dafür umzuwandeln. Oder Autos an der Ampel länger warten müssen, damit die Straßenbahn schnell und zuverlässig vorankommt...

Im Rat diskutieren, nicht nur zur Kenntnis nehmen

Die FFF-Forderung an die Politik: Solch schwierige Entscheidungen zugunsten künftiger Generationen zu treffen und hinter ihnen stehen zu bleiben. Die Prüfung der Klimarelevanz aller Ratsvorlagen sei gut angelaufen, habe auch stellenweise zu Diskussionen im Sinne des Klimaschutzes geführt.
Wirklich beweisen könne sich der Klima-Check aber erst in der neuen Ratsperiode. Der jährliche Bericht über Klimaschutz und Klimaanpassung müsse aber im Rat der Stadt auch diskutiert werden, nicht nur zur Kenntnis genommen wie in diesem Jahr. Die FFF Gelsenkirchen verstehen sich im Klimabeirat, der Anfang September wieder tagen wird, als Vertreter aller Gelsenkirchener für einen ernst zunehmenden Klimaschutz.

Ideen bis Anfang September einreichen

Daher bitten sie Bürgerinnen und Bürger um Vorschläge, Ideen und Forderungen zur Erarbeitung des neuen Klimakonzeptes 2030/2050. Wer Ideen zur Begrünung in der Innenstadt hat, fehlende Radwege benennen oder seine Vision einer klimafreundlichen Stadt einbringen möchte, ist dazu eingeladen. Die Vorschläge werden in der Klimabeiratssitzung vorgetragen, wo es um das Konzept 2030/50 geht. FFF wollen verhindern, dass Gelsenkirchen hinter die Ziele der EU oder Deutschlands zurückfällt.

Anregungen nimmt FFF entgegen unter fridaysforfuture.ge@gmail.com, auf Instagram (fridaysforfuture.ge) oder auf Twitter (fridaysfor_GE).

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