Gelsenkirchen. . In Gelsenkirchen ist die Zahl der Schulanfänger erneut gestiegen. Im Stadtsüden gibt es an den Gymnasien mehr Plätze als Interessenten.
Im Gelsenkirchener Süden gibt es deutlich weniger Interesse an Gymnasien als Plätze für Fünftklässler vorhanden wären. Dies zeigt die aktuelle Anmeldestatistik, die die Stadt als Schulträger am Donnerstag dem Bildungsausschuss vorgelegt hat. Grillo-, Schalker- und Ricarda-Huch-Gymnasium hätten jeweils eine ganze Klasse mehr aufnehmen können. 108 Plätze mehr hätte es an Gymnasien im Stadtgebiet geben können; davon 97 im Süden.
Klassenobergrenze an Hauptschulen bei 30 Kindern
Bei den Realschulen ist das Nord-Süd-Verhältnis genau andersherum. Auch hier konnte jedes Kind, das an einer Realschule angemeldet wurde, an dieser Schulform aufgenommen werden. Im Stadtnorden wollten das aber rund 60 Kinder weniger als Plätze vorhanden gewesen wären, im Süden war die Nachfrage hoch. Freie Plätze gibt es laut Statistik zwar auch an den vier verbliebenen Hauptschulen, 113 insgesamt. Diese füllen sich allerdings erfahrungsgemäß schnell; durch Abschulungen und Internationale Förderklassen.
Die niedrigen Anmeldezahlen nutzen, um kleine, lernfreundliche Klassen bilden zu können, dürfen die Hauptschulen laut Schulgesetz übrigens nicht. Die Klassenrichtzahl liegt hier bei 30 Schülern! An den Gymnasien und Realschulen sind es 29. Für die Gesamtschulen hat Gelsenkirchen wegen der vielfältigen Integrationsleistungen an der Schulform aus eigener Kraft die Obergrenze auf 28 Kinder gesenkt.
Fragebogen als zusätzliche Basis für künftige Planung
An den Gesamtschulen standen diesmal 986 Anmeldungen 796 Plätzen gegenüber. Nur an der Gesamtschule Ückendorf gibt es noch freie Plätze. Auch hier hat sich die Anmeldezahl gegenüber dem Vorjahr jedoch deutlich erhöht. Die meisten Kinder abweisen musste erneut die Evangelische Gesamtschule: 166 Kinder. Das ebenfalls integrative System der Sekundarschule in Hassel hatte 47 Erstanmeldungen, wird nun aber mit 84 Aufnahmen wieder dreizügig.
Um für die Zukunft genauer zu wissen, was Eltern sich wünschen, und wofür sich (vor allem an Gesamtschulen) abgewiesene Familien alternativ entscheiden, hat das Bildungsreferat einen Fragebogen für Eltern entwickelt. Auf der Basis der Ergebnisse will die Schulentwicklungsplanung aufbauen.
Entscheidungsprozess der Eltern verfolgen
Befragt werden sollen Eltern von Viertklässlern, die ihre Entscheidungen bereits getroffen haben. Statt allein auf die Erstanmeldezahlen zu schauen, soll künftig die Entwicklung von der Erstanmeldung bis zur Aufnahme an einer Schule im Blick bleiben.
Kritik an möglicherweise zu kompliziertem Fragebogen
Bildungsreferatsleiter Klaus Rostek erklärte, warum: „Wir wollen aufgrund von Fakten statt von vorläufigen Zahlen planen. Deshalb warten wir, bis wir alle Daten vorliegen haben, bevor wir neu planen.“ Generell wurde der Ansatz im Ausschuss begrüßt, Kritik gab es lediglich daran, dass der Elternfragebogen lediglich auf Deutsch verfasst wurde. Allerdings wird es einen Testlauf mit Eltern von Fünftklässlern an den Gesamtschulen Horst und Erle geben, um zu prüfen, wie der Rücklauf ist und welche Änderungen nötig sein könnten, erklärte Dr. Bianca Westermann vom Referat, die den Test entwickelt hat.
I-Männchen können im eigenen Stadtbezirk starten
Die Zahl der Schulanfänger ist auch in diesem Jahr gestiegen, auf 2489 Kinder. In diesem Sommer bekommen mit Ausnahme der Kinder in Internationalen Förderklassen alle Schulanfänger im eigenen Stadtbezirk einen Platz, wenn auch nicht immer an der Wunschschule. Dafür mussten im Stadtbezirk Mitte und Süd allerdings insgesamt vier zusätzliche Klassen eingerichtet werden.
Weitere Ausbaumöglichkeiten an Grundschulen prüfen
Mit einem weiteren Anstieg der Schülerzahl ist zu rechnen, zumal jede Woche 15 Zuwandererkinder neu nach Gelsenkirchen kommen. Weshalb die Stadt in diesem Bereich auch vorausgeplant hat, ohne genaue Zahlen aus der Zukunft zu kennen. Um auch im nächsten Schuljahr genug Raum für alle Kinder zu schaffen, wurden bereits verschiedene Grundschulgelände daraufhin geprüft, inwieweit dort genügend Platz für schnell nutzbare Modulbauten wäre, ohne den Schulhofplatz dadurch zu stark einzuschränken.
>>>Info: Zahlen zur Betreuung werden nachgereicht
Die Zahlen zu Betreuungsplätzen in den Offenen Ganztagsgrundschulen (OGS) will die Verwaltung nachliefern, ebenso die Anmeldezahlen zu den Berufskollegs und den Abendschulen.
Bei der Zuteilung der OGS-Plätze haben grundsätzlich berufstätige Eltern Vorrang. Wo irgend möglich, sollen jedoch auch Kinder aus benachteiligten Familien berücksichtigt werden.