Gelsenkirchen. . Die Grünen in Gelsenkirchen sorgen sich um die Startbedingungen für die vier Talentschulen vor Ort. Zusagen von Lehrern erst für zwei Schulen.
Um die hinreichende Ausstattung der vier Talentschulen, die im August in Gelsenkirchen an den Start gehen sollen, sorgt sich die Grüne Fraktion im Bildungsausschuss. Für die nächste Sitzung des Gremiums am Donnerstag, 14. März, ab 16 Uhr im Referat Erziehung an der Zeppelinallee 9-13 hat Grünensprecher David Fischer eine Anfrage zum Stand der Dinge gestellt.
Vier von acht Bewerbern aus Gelsenkirchen hatten den Zuschlag als Talentschule NRW bekommen, das Berufskolleg Königstraße, die Gesamtschule Ückendorf (GSÜ), die Gesamtschule Horst und das Ricarda-Huch-Gymnasium (RHG). Bewerbungsvoraussetzung war eine gute bauliche und digitale Ausstattung durch die Stadt als Schulträger. Die Grünen wollen nun wissen, welche Maßnahmen für wann geplant sind.
Genügend Vorlauf für eventuelle Umbauten
„Wir haben bereits vor der Bewerbung um die Aufnahme als Talentschule die Leitungen gefragt, ob und wenn ja welche baulichen Veränderungen nötig wären, um die Bedingungen erfüllen zu können“, erklärt Klaus Rostek, der Leiter des Bildungsbüros der Stadt, auf WAZ-Nachfrage, damit man bei Bedarf genügend Vorlauf für die Arbeiten habe. Das hätten alle verneint. Dennoch habe man jetzt die Schulleitungen erneut eingeladen, gemeinsam über eventuell noch notwendige Maßnahmen zu sprechen, um die Bedingungen wie zugesagt rechtzeitig zu erfüllen. Das Treffen wird voraussichtlich Ende März stattfinden.
Nachbesserungen sind möglich
Sollte es bei der digitalen Ausstattung Nachholbedarf geben, werde man den aktuellen Laufplan der Digitalisierungsarbeiten entsprechend verändern, die Talentschulen vorziehen. RHG und Gesamtschule Horstsind ohnehin bereits entsprechend ausgestattet beziehungsweise laufen die Arbeiten, bei den anderen beiden werde man je nach Bedarf reagieren, so Rostek. Auf der aktuellen Liste für umfassende Digitalausstattung im Rahmen von „Gute Schule 2020“ kommen Königstraße und GSÜ nicht vor. Am Breitbandnetz hängen freilich beide, eine digitale Grundausstattung gibt es laut Rostek bereits.
Die Anfrage der Grünen bezieht sich auch auf die personelle Ausstattung der Schulen. Der Anlass: In der letzten Besetzungsrunde konnten von 14 ausgeschriebenen Lehrerstellen an der Königstraße nur zwei besetzt werden.
Auf WAZ-Anfrage bei der zuständigen Bezirksregierung Münster verweist die Behörde auf eine Ausschreibung für diese Stellen in Gelsenkirchen sofort nach der Entscheidung für die Standorte mit Starttermin 1. Mai. Für je zwei Bewerber auf Stellen am RHG und der GSÜ gebe es bereits Zusagen, und: „die weiteren Stellen werden aktuell ausgeschrieben.“
Auch per Versetzung möglich
Mit den Schulleitungen werde derzeit zudem abgestimmt, ob die Einstellung von Bewerbern mit anderer Profession wie Sozialarbeitern für ein multiprofessionelles Team sinnvoll ist, um das Konzept der Talentschule erfolgreich umzusetzen. Die Besetzung der offenen Stellen durch Neueinstellungen oder Versetzungen soll laut Münster spätestens zum Schuljahresbeginn erfolgen. Soweit der Plan. Ein Vertreter der Bezirksregierung, wie von den Grünen erbeten, wird voraussichtlich nicht zur Berichterstattung in der Sitzung nach Gelsenkirchen kommen.
>> Gesamtübersicht zum Stand der Digitalisierung
In der Sitzung des Bildungsausschusses am Donnerstag, 14. März, ab 16 Uhr an der Zeppelinallee 9-13, wird auch die aktuelle Liste zum Digitalisierungsstand an den Schulen in der Stadt vorgelegt. Bürger sind willkommen. In der Sitzung geht es zudem um die Arbeit an der Dependence der Gesamtschule Erle an der Surressestraße, einen neuen Bildungsgang am Eduard-Spranger-Berufskolleg und die Gesamtschule Horst.