Gelsenkirchen. . Bis heute ist die einzige Stroke Unit in Gelsenkirchen an den Ev. Kliniken. Das 20-Jährige der Abteilung und der Selbsthilfegruppe wird gefeiert.
„Nichts bleibt so wie es vorher war“: Christa Thomalla, Leiterin der Selbsthilfegruppe Schlaganfall an den Evangelischen Kliniken an der Munckelstraße, kann den Satz nur bestätigen. Ein Schlaganfall ist ein harter Einschnitt, ihren Mann hatte es getroffen.
Ihn hat sie begleitet und seither leitet sie die Selbsthilfegruppe, um Betroffenen und deren Angehörigeneinen regelmäßigen Erfahrungsaustausch und Tipps, Unterstützung zu ermöglichen.
Feier mit Symposium im Haus
Seit 20 Jahren gibt es die Selbsthilfegruppe am Haus, ebenso lange wie die hochtechnisierte „Stroke Unit“, die Spezialeinheit, in der Schlaganfallpatienten von eigens geschultem Personal und Spezialgeräten rund um die Uhr überwacht und betreut werden. Zwölf Plätze bietet die Station heute, 14 sollen es bald werden, gestartet wurde 1998 mit vier Betten. Es war eine der ersten Kliniken mit Stroke Unit und ist in Gelsenkirchen bis heute die einzige mit klinischer Neurophysiologie. Geleitet wird die Abteilung vom Chefarzt der Klinik für Neurologie im Haus, Prof. Claus Haase. Er kam 2014 ans Haus; von der Uniklinik Essen, die 1994 das erste Krankenhaus der Region mit einer Stroke Unit war.
Selbsthilfegruppe feiert am 6. November
Die Schlaganfall-Selbsthilfegruppe zählt heute 35 aktive Mitglieder, Schirmherr ist Prof. Haase. Gedankenaustausch, Vorträge und tatkräftige Unterstützung bei der ambulanten medizinischen Versorgung nach dem Krankenhausaufenthalt dank zweier Ergotherapeuten der Klinik helfen Betroffenen.
Die Gruppe trifft sich jeden ersten Dienstag im Monat und zwar in der Mitarbeitercafeteria der Klinik, Munckelstraße 27, ab 16 Uhr. Interessierte sind dabei willkommen. Beim nächsten Treffen am Dienstag, 6. November, wird ebenfalls das 20-Jährige gefeiert. Mehr Info unter 0209 - 160 51615 und 160 51616.
Über 1300 Schlaganfälle pro Jahr werden hier heute versorgt, mehr als 3000 Patienten werden stationär, über 5000 ambulant behandelt. Rettungssanitäter werden im Haus fortgebildet, um bei Notfällen schneller Schlaganfallsymptome zu erkennen und direkt die richtige Klinik ansteuern zu können. Zeit ist auch heute noch ein wichtiger Faktor bei der Behandlung. Je schneller die Gefäße frei sind, desto besser können bleibende Schäden vermieden oder vermindert werden.
Gerinnsel werden auch mechanisch gelöst
Im Lauf der Jahre wurde die Stroke Unit immer weiter auf den aktuellen Stand gebracht. Eine Besonderheit im Haus ist die Möglichkeit, Gerinnsel auch mechanisch per Thrombektonie aufzulösen dank entsprechender technischer Ausstattung. Im Haus wird zudem auch eine Frührehabilitation für Patienten angeboten.
Betroffen von Schlaganfällen sind auch heute noch vorwiegend ältere Menschen ab 65 Jahren. Allerdings kann es sehr wohl auch Jüngere treffen. Bei ihnen ist es noch schwieriger, die Ursache zu finden, da bei Älteren eine Gefäßverkalkung wahrscheinlicher ist.
Ein Symposium zum 20-Jährigen
Das 20-Jährige feiert die Abteilung mit einem Symposium am Mittwoch, 7. November, ab 17 Uhr in der Klinik. Prof. Christoph Kleinschnitz, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Essen, wird dabei die Festrede halten, Oberbürgermeister Frank Baranowski ist mit einem Grußwort dabei, EvK-Geschäftsführer Karl Bosold wird die Geschichte der Abteilung nachzeichnen.
Prof. Haase selbst will anschließend eine Diskussion zur Schlaganfallversorgung leiten.