Gelsenkirchen. Schlaganfälle stehen im Mittelpunkt des WAZ-Medizinforums mit den Ev. Kliniken, wo die einzige Stroke Unit Gelsenkirchens optimale Therapie ermöglicht.
Rund 1000 Schlaganfälle gibt es jedes Jahr in Gelsenkirchen. In der Regel werden die Patienten in den Evangelischen Kliniken an der Munckelstraße behandelt. Dort gibt es die einzige zertifizierte Stroke Unit in der Stadt. Die Stroke Unit ist eine Spezialeinheit, in der die Behandlungsabläufe speziell für Schlaganfälle optimiert wurden, um durch schnelles, koordiniertes Handeln und dichte Überwachung Spätfolgen zu vermeiden bzw. möglichst gering zu halten.
Rund um den Schlaganfall dreht sich auch das nächste WAZ-Medizinforum mit den Evangelischen Kliniken an der Munckelstraße am Mittwoch, 25. Februar.
Mit dem Alter steigt das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden
Thema werden dabei sowohl die Vorbeugung und Diagnostik sein als auch verschiedene Behandlungs-- und Rehabilitationsmöglichkeiten. Eine Einführung ins Thema übernimmt an dem Abend, zu dem WAZ-Leser auch diesmal eingeladen sind, der neue Chefarzt der Neurologie am EvK, Prof. Claus Haase. Er erklärt die Bedeutung von Schlaganfällen in Gelsenkirchen, warum die Zahl der Fälle bundesweit zunimmt und warum Vorbeugung so schwierig ist. 80 Prozent aller Schlaganfälle haben nämlich eine genetische Ursache. Der Rest allerdings kann durch gesunde Ernährung, Bewegung und ein Nichtraucher-Dasein vermieden werden.
Dr. Andreas Schneider, leitender Oberarzt in der Neurologie und Psychiater, erklärt in einem zweiten Vortrag unter dem Titel „Jede Sekunde zählt – vom Symptom zur Therapie“, die wichtigsten Anzeichen eines Schlaganfalls und die Behandlung vom Notarzt bis zur Behandlung in der fachgebietsübergreifenden Stroke Unit.
Zusammenhang mit Vorhofflimmern
Frühsymptome sind etwa akute Sprach- und Sehstörungen sowie Lähmungen, die länger als eine halbe Stunde anhalten, sowie massiver Schwindel. Etwa 15 Prozent der Patienten leiden bereits vor dem Schlaganfall unter einem unentdeckten Vorhofflimmern, wobei es einen direkten Zusammenhang gibt. Nachdem viele ältere Menschen dabei falsch behandelt wurden, man sich früher meist auf Aspirin beschränkte, werden heute dabei in der Regel Blutverdünner verordnet.
Dr. Ulf Laufer, Chefarzt der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie, wird in seinem Vortrag erklären, welche nicht-operativen Behandlungsmöglichkeiten es gibt. In kleinen Filmen wird er demonstrieren, wie Stenose-Behandlungen ablaufen und welche neuen – noch experimentellen, aber studienbasierten – Verfahren es gibt, wenn die Standardwege nicht wirken, etwa weil das Gerinsel zu groß ist.
Prof. Haase wird zudem erklären, welche Mittel und Wege es gibt, gegen den zweiten Schlaganfall vorzubeugen. Denn: Auch nach sechs Wochen Reha ist nicht alles gut. Obwohl es mittlerweile oft gelingt, selbst schwerste Lähmungen und Störungen langfristig zu beheben bzw. lindern.