Weimar. Für Patienten mit einem akuten Schlaganfall ist es wichtig, dass sie gut versorgt werden. Rettungsdienste sollen spezialisierte Kliniken anfahren.
Mediziner pochen beim Transport von Patienten mit einem akuten Schlaganfall in Akutkliniken auf strikte Regeln für Rettungsdienste. Die Versorgung in einer innerhalb von 30 Minuten erreichbaren spezialisierten Intensivstation müsse Vorrang haben vor Kliniken mit nur telemedizinischer Betreuung bei Schlaganfällen, forderte am Freitag der Arbeitskreis leitender Krankenhausneurologen in Weimar. Das sei in Thüringen bislang nicht immer der Fall, kritisierte der Weimarer Neurologe Rolf Malessa. Laut Arbeitskreis sind es faktisch die Rettungsdienste, die im Ernstfall entscheiden, wo Menschen mit Schlaganfallverdacht akut behandelt werden.
Thüringen, wo jährlich 10 000 Menschen einen Schlaganfall erleiden, verfügt nach Angaben von Gesundheitsministerin Heike Werner über 14 zertifizierte sogenannte Stroke units, in denen Spezialisten wie Neurologen, Radiologen und Physiotherapeuten zusammenarbeiten. Schlaganfälle sind eine der häufigsten Todesursachen und der häufigste Grund für dauerhafte Pflegebedürftigkeit. (dpa)