Gelsenkirchen-Horst. Auf dem Gelände der ehemaligen Galopprennbahn wurde Richtfest für 36 barrierefreie Wohnungen gefeiert.

Jedes Jahr ein barrierefreies Neubauprojekt: Die stadteigene Wohnungsgesellschaft GGW hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt. Nach der Goldbergstraße in Hassel und der Dillbrinkstraße in Hassel in diesem Sommer können voraussichtlich Ende Juni kommenden Jahres in Horst 36 weitere Wohnungen ohne Stolperkanten bezogen werden. Seit gestern Mittag schwebt der Richtkranz über den Gebäudekomplex Am Bowengarten 101 auf dem Gelände der ehemaligen Galopprennbahn.

Zum Richtfest sind auch die Nachbarn gekommen. Stefanie und David Westerwich zum Beispiel. Sie haben vor einiger Zeit nebenan ein Einfamilien-Reihenhaus bezogen. Eher durch Zufall seien sie auf das neue Stadtquartier im Schatten von Schloß Horst aufmerksam geworden. Den Entschluss, sich dort niederzulassen, haben die Gelsenkirchenerin und der Herner nicht bereut. „Die zentrale Lage und die Nähe zum Grün“, nennt David Westerwich die Vorteile. Der Schlosspark sei nicht weit und die Kleingartenanlage auch nicht.

Hoher Bedarf an barrierefreien Wohnungen

Die Vorzüge werden bald auch die neuen Nachbarn zu schätzen wissen. Wer im nächsten Sommer dort einziehen wird, steht noch nicht fest. GGW-Geschäftsführer Harald Förster: „Die Vermietung beginnt erst im Januar.“ Dass am Ende eine der 23 Ein-Personen- oder eine der 13 Zwei-Personen-Wohnungen leer stehen könnte, ist ziemlich unwahrscheinlich. Zu hoch ist der Bedarf an barrierefreien Wohnungen, die vorrangig für Senioren bestimmt sind. „Damit kommen wir dem Bevölkerungswandel nach“, betonte Oberbürgermeister Frank Baranowski und fügte hinzu: „Wir brauchen deutlich mehr solcher Wohnungen.“

Am Bowengarten soll preiswertes Wohnen für ganz unterschiedliche Mietergruppen möglich gemacht werden. Harald Förster: „Für die öffentlich geförderten Wohnungen liegt der Mietpreis pro Quadratmeter bei 4,45 Euro.“ Für Wohnungen, für die kein Wohnberechtigungsschein vorgelegt werden muss, müssen unter sieben Euro je Quadratmeter gezahlt werden, so der GGW-Geschäftsführer.

Niedrig-Energiestandard

Knapp vier Millionen Euro hat das Unternehmen in die Hand genommen, um das Projekt mit Niedrig-Energiestandard und Holzpellets-Heizung verwirklichen zu können. Förster: „Darin enthalten sind nicht nur die Kosten für den Wohnungsbau, sondern auch die Kosten für die Parkanlagen.“

Wenn in den kommenden Tagen nun mit dem wetterunabhängigen Innenausbau begonnen werden kann, richtet die GGW den Blick bereits auf den nächsten Bauplatz. Gleich nebenan sollen weitere Einfamilienhäuser entstehen, insgesamt zehn an der Zahl. Harald Förster: „Mit den ersten Arbeiten wollen wir bereits im Januar beginnen.“