Gelsenkirchen. . Zum vierten Mal lud die Stadt in Zusammenarbeit mit der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft Gelsenkirchen und dem Wissenschaftspark zur Seniorenmesse “Senio 2011“ ein. Mehr als 40 Aussteller informierten die zahlreichen Besucher über ihr Angebot.
Das Reaktorunglück im japanischen Fukushima war sogar bei der 2011er-Auflage der Seniorenmesse im Wissenschaftspark gegenwärtig. „Atomkraft - Nein danke!“ verkündete der Anstecker eines „Senio 2011“-Besuchers, der sich an verschiedenen Ständen auf den neuesten Stand brachte. Immerhin: Angesichts der demografischen Entwicklung ist der Senioren-Markt aktuell wie nie.
Zum vierten Mal hatte die Stadt in Zusammenarbeit mit der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft Gelsenkirchen (PSAG) und dem Wissenschaftspark zu der breit angelegten Seniorenmesse eingeladen. „Warum wir hier sind? Weil wir alt sind“, sagt eine 73-Jährige und lacht drauflos. Gemeinsam mit ihrem 77-jährigen Mann bummelt sie durch die Glasarkaden an der Munscheidstraße in Ückendorf. Ein bestimmtes Interesse verfolgt das Paar dabei nicht. „Wir wollen uns das Angebot ansehen und wissen, was neu auf dem Markt ist“, sagt die fitte Frau.
Mehr als 40 Aussteller
Mehr als 40 Aussteller informieren die Besucher im gut frequentierten Wissenschaftspark über ihr Angebot: Pflegedienste, Krankenhäuser, Krankenkassen, Seniorenheime, Wohnungsbaugesellschaften aber auch Bestattungsunternehmen sind dabei. Die ausgewiesenen Themen der Senio 2011 sind Heim und Handwerk, Freizeit und Geselligkeit, Gesundheit und Dienste, Service und Pflege, Finanzen und Sicherheit. Wer sich mit Broschüren versorgt hat, kann diese in Ruhe an einer der Sitzgruppen verfolgen oder sich dort einfach kurz ausruhen.
Angelika Schieweck aus Schalke ist zwar erst 59 Jahre jung, aber sie möchte sich „rechtzeitig für alles interessieren“, zumal sie zu 70 Prozent schwerbehindert ist und an COPD leidet, einer chronischen Lungenkrankheit. „Ich habe auch nach Sauerstoffgeräten geschaut, aber die vermisse ich.“ Sie findet jedoch auch Lob für die Senio 2011. Ein Vorteil sei etwa, dass auch Unternehmen aus benachbarten Städten wie zum Beispiel Wattenscheid vor Ort seien.
Erinnerungsbox kommt gut an
Am Stand der ZWAR-Gruppe („Zwischen Arbeit und Ruhestand“) informieren die meisten Messebesucher sich über die Wander- und die Computergruppe, verrät Werner Rothmann. Auch die Erinnerungsbox kommt gut an. Darin sind 70 Aufnahmen von Gelsenkirchen zwischen 1945 und 1970 enthalten, die etwa das alte Weka-Haus im Jahr 1927 oder die Polizeiwache am Machensplatz 1966 zeigen. „So kommen vielleicht Erinnerungen wieder, die die Betrachter längst verdrängt haben“, sagt Rothmann. Die Box ist vorgesehen für Senioreneinrichtungen.
Das Ehepaar aus Erle kommt vom Hörtest und vom Blutzuckertest zurück: „Gott sei Dank, alles in Ordnung.“