Buer. .
Die Arbeitslosenquote in Gelsenkirchen-Buer sank aufs gesamte Jahr gesehen auf 11.4 Prozent. Auch Langzeitarbeitslose profitierten. Beim Integrationscenter für Arbeit setzt man darauf, dass die wirtschaftliche Belebung weiter an Fahrt gewinnt.
Erholung, Entspannung, Besserung: Der Arbeitsmarktbericht für Dezember 2010 und das vergangene Jahr insgesamt läse sich in Bezug auf Buer fast wie eine Auflistung sinnverwandter Wörter. Wenn denn die vielen Zahlenkolonnen nicht wären. Aber auch die sprechen dieselbe Sprache: Die Arbeitslosenquote sank im Dezember auf 10,4 Prozent, aufs gesamte Jahr gesehen auf 11,4 Prozent - und erreichte damit den niedrigsten Wert seit Beginn der einheitlichen Erfassung in 1998.
„Zum Jahresabschluss hat sich die wirtschaftliche Erholung fortgesetzt, ohne eine Pause einzulegen“, bilanzierte Jürgen Althaus als Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit in Buer. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit auf 10,4 Prozent (November: 10,6 Prozent) sei im Vergleich zum übrigen Bezirk (Gladbeck und Bottrop) sogar am stärksten ausgefallen. Im Dezember waren in Buer 5489 Personen arbeitslos gemeldet, im November waren es 88 mehr.
Witterungsbedingte Flaute etwa im Garten- und Landschaftsbau? Fehlanzeige! „Viele Unternehmen dieser Branche sind dazu übergegangen, im Winter zusätzlich Räum- und Streudienste anzubieten“, erläutert Althaus diese Entwicklung. Insgesamt liege die Arbeitskräftenachfrage über dem Niveau des Vormonats. Besonders gefragt gewesen seien medizinische und zahnmedizinische Fachangestellte, Physiotherapeuten und erfahrene Kräfte für die Altenpflege.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote
Und die durchschnittliche Arbeitslosenquote von 11,4 Prozent in 2010 (2009: 12,2 Prozent) dokumentiere: „Nicht nur die bei der Arbeitsagentur gemeldeten Kurzzeitarbeitslosen konnten vom beginnenden Aufschwung profitieren, sondern auch die Langzeitarbeitslosen, die überwiegend vom Jobcenter betreut werden“, so Althaus.
Die Arbeitskräfte-Nachfrage, sie habe 2010 deutlich zugenommen: Mit 1705 Stellen wurden in Buer knapp 50 Prozent mehr Jobs gemeldet als 2009. „Der Einzelhandel war durch die Krise kaum beeinträchtigt und konnte sogar noch etwas weiter wachsen. Auch der gesamte Büro- und Dienstleistungsbereich lief 2010 in Bezug auf die Stellenangebote sehr gut“, lautet Althaus’ Fazit. Mit einem Bewerbermangel haben gar Arbeitgeber im gewerblich-technischen Bereich, in der Metall- und Elektrobranche sowie Betreiber von Krankenhäusern, Pflege- und Altenheimen zu kämpfen.
Dass die wirtschaftliche Belebung weiter an Fahrt gewinnt, darauf setzt auch Dirk Sußmann, stellvertretender Geschäftsführer des Integrationscenters für Arbeit (IAG)/Jobcenter: „Für 2011 wollen wir für Buer die 10 Prozent-Marke knacken!“