Der wirtschaftliche Aufwärtstrend ist auch im Gelsenkirchener Norden zu spüren. „Die Arbeitslosenquote in Buer“, so Jürgen Althaus, Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit (Foto), „ist mit 11,2 Prozent zum letzten Mal vor zehn Jahren so niedrig gewesen.“
Die positive Entwicklung gehe durch alle Branchen, so Althaus. Die Zahl der Arbeitslosen verringerte sich gegenüber August um 242 auf 5886. Im Vergleich zum September 2009 ist der Rückgang um 559 Arbeitslose noch deutlicher ausgefallen.
Auch Jüngere haben wieder mehr Chancen, eingestellt zu werden. Bei den Arbeitslosen zwischen 15 und 25 Jahren fiel der Rückgang ebenfalls deutlich aus. Noch suchen 607 Arbeitslose einen Job, 91 weniger als im August. Vor zwölf Monaten waren es 149 mehr. Von den Arbeitslosen unter 20 haben 114 Jugendliche noch keinen Arbeitsplatz gefunden, 20 weniger als im August.
Ein stabilisierender Faktor für den Arbeitsmarkt, so Althaus, sei unter anderem der Gesundheitsbereich. Mittlerweile sei jeder zehnte Arbeitsplatz im Krankenhaus, in Arztpraxen oder anderen Einrichtungen. Doch auch im Bau- oder Produktionssektor boome es derzeit. Dennoch sieht Althaus die Entwicklung mit verhaltenem Optimismus. Der Aufschwung müsse seine Nachhaltigkeit erst noch antreten.
Grundsätzlich ist das Angebot an Arbeitsplätzen im Verhältnis zu den Arbeitsuchenden zu gering. Und dennoch klagen bereits viele Betriebe über Fachkräftemangel. Vor allem im Garten- und Landschaftsbau, im Pflege- und Baubereich werden Mitarbeiter gesucht. Auch Schweißer und Elektriker, so Althaus, seien gefragt. Zwar fehle es Bewerbern mitunter an Potenzial, aber auch manche Betriebe hätten sich nicht rechtzeitig um Nachwuchs bemüht. Althaus: „Gute Fachkräfte werden auch schnell vermittelt.“ Auf der anderen Seite gibt es für Berufe im Groß- und Einzelhandel oder im Maschinenbau mehr Bewerber als freie Stellen.
Die Sorgen mancher Unternehmer, geeignete Mitarbeiter zu finden, könnten weiter zunehmen. In den nächsten Jahren werden weniger Jugendliche ihre Schulabschlüsse machen.