Erstmals seit Mitte der 90er Jahr ist in Buer im Oktober die Arbeitslosenquote unter die 11 %-Marke gerutscht. „Das ist ein denkwürdiger Tag“, freuen sich Jürgen Althaus, Chef der Arbeitsagentur Buer, und Dirk Sußmann, der stellvertretender Leiter des Integrationscenters für Arbeit Gelsenkirchen.
5726 Personen sind derzeit im Stadtnorden (Buer und Horst) arbeitslos: Das sind 160 weniger als Ende September und 551 weniger als im Oktober 2009. „Damit liegt die Quote nun bei 10,9 %“, resümiert Althaus. Vor einem Jahr betrug sie noch 11,9 %, letzten Monat immerhin noch 11,2 %.
„Damit haben wir unser ambitioniertes Ziel vom Jahresanfang erreicht und die 11 % geknackt“, so der Agenturleiter. Sußmann ergänzt: „Wir glauben auch, dass sich diese Tendenz fortsetzt.“ Untrügliches Zeichen sei, dass „sehr viele“ Langzeitarbeitslose, über 55-Jährige und junge Leute in Arbeit gingen. „Die Arbeitslosigkeit geht an den harten Kern ran.“ Sußmann nennt ein weiteres Detail: In Buer seien 80 Familien (Bedarfsgemeinschaften) aus dem Hartz-IV-Bereich entlassen worden, „das zweite Mal hintereinander schrumpft die Zahl.“ Und: Noch im Januar 2008 gab es in Buer 5356 Hartz-IV-Bezieher, nun im Oktober 2010 sind es „nur noch“ 4555. „Allein in diesem Jahr gelangten rund 1500 Personen aus Hartz IV in Arbeit.“
Ein ähnliches Bild auch bei der Zahl der Arbeitslosen, die von der Arbeitsagentur be-treut werden: Im Oktober ‘09 gab es im Stadtnorden noch 1478 Arbeitssuchende, Ende Oktober 2010 waren es 1171. Althaus: „Die Leute profitieren von der hohen Arbeitskräftenachfrage der Vormonate.“ Der Stellenzuwachs in Buer liege im „deutlichen Plus“.
Seit Januar hätten die Firmen 1476 freie Stellen gemeldet, 548 mehr als im gleichen Zeitraum 2009. Allein im Oktober seien 122 neue dazu gekommen, 33 mehr als vor einem Jahr. „Die Stärke in Buer ist der Mittelstand“, so Althaus und Sußmann.
Der Arbeitsmarkt in Buer sei besser aufgestellt als der in der Altstadt, so Althaus und Sußmann. Hier sei es besser gelungen, Investoren und Be-triebe anzusiedeln, die Chancen sehen „und an die Arbeitskräfte glauben“. Das spiegele sich in der Arbeitslosenquote wider: Während sie in Buer bei 10,9 % liege, betrage sie südlich das Kanals 15,8 %. „Auch beim Arbeitsmarkt zieht sich eine Grenze durch die Stadt.“