Dezember brachte Kälterekord in Gelsenkirchen-Buer
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Gelsenkirchen Buer. .
Der Winter bescherte Buer Kälte wie noch nie. Es wurden 26 Eistage im Dezember 2010 gezählt - also Tage, an denen die Temperatur ganztags unter 0°C lag. Mit minus 3,9 °C lag die Durchschnittstemperatur 7,4 °C unter dem langjährigen Mittel von 3,5 °C.
Zum Rodeln nach St. Moritz? Wäre im Dezember 2010 reine Geldverschwendung gewesen angesichts der verschneiten Landschaften vor der eigenen Haustür und der eisigen Temperaturen, die an einigen Tagen dem Schweizer Wintersportort garnicht so unähnlich waren.
Für Buer jedenfalls stellte die Durchschnittstemperatur im vergangenen Monat einen Negativrekord dar: Mit minus 3,9 °C lag sie 7,4 °C unter dem langjährigen Mittel von 3,5 °C, wie die Wetterwarte des Max-Planck-Gymnsiums festgestellt hat.
Kältester Dezember seit Beginn der Messungen
Wie Dominik Tallarek von der MPG-Wetterwarte berichtet, zählte er im Dezember des letzten Jahres vier Frost- und 26 Eistage; als Frosttage bezeichnen die Experten Tage, an denen die Temperatur unter 0 °C fällt, an Eistagen bleibt die Temperatur den gesamten Tag über unter 0 °C. Damit bildet der Dezember 2010 einen großen Kontrast zum letzten Monat des Jahres 1974, der mit 7,5 °C bisher als der wärmste Dezember in die Statistik für Buer seit Beginn der Messungen 1969 einging.
Im Durchschnitt lag hingegen der gemessene Gesamtniederschlag mit 76,8 Liter pro Qutadratmeter: „Er ist fast identisch mit dem Mittelwert von Buer von 75,7 l/qm seit Beginn der Messungen 1948“, so Tallarek. Die geringsten Niederschläge wurden im Dezember 1963 mit 15,9 l/qm, die höchsten 1966 mit 218,4 l/qm festgestellt.
Gelsenkirchen-Buer im Schnee aus der Luft
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Temperaturen lagen auf Niedrigrekord
Wegen der Rekordtemperatur stuft Tallarek den Dezember 2010 jedoch als „thermisches Extremereignis“ ein, da in Buer seit Beginn der Messungen für Dezember immer nur positive Durchschnittstemperaturen ermittelt wurden. Eine Ausnahme bildete lediglich der Dezember 1969, in dem der Mittelwert -2 °C betrug.
„Wahrscheinlich ist der frühe Wintereinbruch mit der hohen Zahl an Eistagen auf das so genannte El-Nino-Phänomen zurückzuführen, das im Jahr 2010 besonders ausgeprägt auftrat“, betont der Betreuer der MPG-Wetterwarte.
Als Rekord präsentierte sich aber nicht nur der Dezember vergangenen Jahres, sondern 2010 insgesamt, zumindest was die Durchschnittstemperatur angeht. Sie betrug 8,3 °C und liegt damit um mehr als 2 °C unter dem langjährigen Mittel für Buer (10,5 °C) - ein Negativrekord. Der höchste Wert wurde mit 12,7 °C im Jahr 2007 ermittelt.
Der Gesamtniederschlag für 2010 (851,3 Liter pro Quadratmeter) liegt über dem Mittelwert von Buer (791,1 l/qm). Die geringsten Niederschläge maß die MPG-Wetterwarte 1959 (485,1 l/qm), die höchsten 1965 (1112,9 l/qm).
Fast alle Monate lagen unter den Durchschnittstemperaturen
Insgesamt war 2010 nicht nur das kälteste Jahr seit Beginn der MPG-Wetteraufzeichnungen, sondern wies auch andere Extremwerte auf: Bis auf den Juli liegen alle Monate in Sachen Durchschnittstemperatur unter dem langjährigen Mittel; was den Niederschlag angeht, so maß die Wetterwarte im August das Maximum seit Beginn der Aufzeichnungen am MPG. Kurz: 2010 war ein recht kühles Jahr mit einem vergleichsweise trockenen Frühling und einem sehr verregneten Sommer. - Vielleicht wären ein paar Monate im sonnigen Süden dann doch besser gewesen.
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