Gelsenkirchen.
Der Winter sorgt auch in der „Zoom Erlebniswelt“ Gelsenkirchen für Ausnahmezustand. Während die Eisbären sich im Schnee tummeln, verstecken sich Giraffen und Co. lieber in der warmen afrikanischen Dschungelhalle.
Bei Minusgraden tauen die Eisbären so richtig auf. Ein paar Meter weiter dagegen schnattern die Erdmännchen vor Kälte und kuscheln sich unterm Rotlicht zusammen. Und die Giraffen bleiben lieber gleich ganz im Haus. Winterwelt im Zoo: Alaska jubelt, Afrika zittert und Asien zieht sich warm an.
In der Zoom Erlebniswelt laden den Besucher in diesen Tagen unterschiedlichste Klimazonen ein. Draußen herrschen auch im Zoo seit Wochen Bibbergrade, egal, ob in Afrika, Asien oder Alaska. Das Tropenhaus aber, Herzstück der Erlebniswelt Asien, lockt die Frostbeulen mit mindestens 20 molligen Graden unters Membrandach. Wenn auch nicht ganz so warm, aber dennoch gut beheizt, sind die Innengehege der Tiere, die mit Kälte so gar nichts am Hut haben.
Alaska ist überall
Giraffen, Schimpansen und Flusspferde zum Beispiel. Die fühlen sich jetzt in der afrikanischen Dschungelhalle regelrecht sauwohl, nicht aber im Schnee. Teilweise ist Afrika auch einfach geschlossen. „Hier werden nicht ständig alle Wege geräumt“, sagt Zoom-Sprecherin Sabine Haas. Anders als in Asien und Alaska, wo alle Strecken für die Besucher frei sind.
Löwen haben die Wahl
Zugänglich sind in Afrika allerdings noch die Löwen. „Die dürfen selbst entscheiden, ob sie sich drinnen oder draußen aufhalten“, sagt Sabine Haas. Und, o Wunder, die Löwen gehen gerne an die eisige Luft. Das hat aber auch einen Grund. Vor den Fenstern nämlich gibt es beheizte Flächen, auf denen sich die Könige der Wüste gerne aalen. Warmhalteplatten für Löwen sozusagen. Die verfrorene Erdmännchen-Bande muss sich da mit Rotlichtlampen begnügen, die die Tiere aber auch gerne annehmen.
Prima Klima heißt es auf jeden Fall für die Eisbären. Nun ja, zumindest für Lara und Bill. Die tummeln und wälzen sich im Schnee, springen auf die Eisflächen, „als hofften sie, dass darunter eine Robbe auftaucht“, lacht Haas. Als Wasserratte bei Eiseskälte entpuppt sich dagegen Eisbärin Antonia nicht. Der Publikumsliebling sei eher eine Sommerschwimmerin. Die Rentiere haben sich ein richtig dickes Fell wachsen lassen und sind gerne draußen.
Luchse und Elche müssen drinnen bleiben
Aber auch Alaska im Revier bekommt Wetterprobleme. So ist das Wasser rund um das Luchs-Gehege trotz einer Ringleitung, die für sprudelnde Bewegung sorgen soll, zugefroren. Das heißt für die Luchse: Wir müssen drinnen bleiben. Denn die Gefahr, dass die Tiere über die Eisfläche ins Freie entwischen, ist zu groß. Auch die Elche dürfen zurzeit nicht an die frische Luft, weil sie eigentlich gerne aufs Eis gehen, sich bei einbrechenden Flächen aber an den scharfen Kanten verletzen könnten.
Winter auf allen Kontinenten, das schreckt auch so manchen Besucher in diesen Tagen eher vom Zoo-Besuch ab. Im Dezember gab es nur einen einzigen Tag, nämlich den 17., als die Besucherzahlen vierstellig waren. Ansonsten dümpeln sie im dreistelligen Bereich vor sich hin. Die wenigsten Tierfreunde fanden am 24. Dezember den Weg in die Erlebniswelt: Ganze 47 vertrieben sich die Zeit im Zoo beim Warten aufs Christkind.
Gesenkte Eintrittspreise
Dabei sind zurzeit auch die Eintrittspreise für die Erlebniswelt eingefroren. Die sind nämlich um 30 Prozent gesenkt worden. Bis Ende Februar kostet eine Tageskarte für Erwachsene 11,50 Euro. Kinder bezahlen 7,50 Euro, Schüler, Studenten und Senioren ab 65 bekommen eine Karte für 9 Euro.
Die Eingänge sind von montags bis sonntags ab 10 Uhr geöffnet, Schluss ist um 17 Uhr. Für die kalte Jahreszeit bietet der Zoo einen eigenen Winter-Expeditionsplan.