Gelsenkirchen-Scholven.
Schnee und Eis und damit immer enger werdende Fahrbahnen behindern zunehmend den Service der Entsorgungsunternehmen. In Scholven wurden die Gelben Tonnen teils nicht abgeholt. Das Verständnis hält sich bei den Bürgern in Grenzen.
Schlechte Zeiten für knapp gefasste Abfuhrpläne: Schnee und Eis und damit immer enger werdende Fahrbahnen behindern zunehmend den Service der Entsorgungsunternehmen. Das Verständnis für die wetterbedingten Beeinträchtigungen hält sich bei den Bürgern in Grenzen, wenn sie neben der ungeleerten Tonne feststellen müssen, dass die Straßenverhältnisse von den Fahrern ganz unterschiedlich beurteilt werden.
Gudrun Droske vom Strauchweg in Scholvener Norden freute sich am Montag darüber, dass das Fahrzeug der Gelsendienste fast pünktlich zur gewohnten Zeit erschien, um die grauen Tonnen in der ungeräumten Nebenstraße zu leeren. „Ganz anders verhält sich da mal wieder der Entsorger Remondis: Die gelben Tonnen stehen jetzt noch an der Straße“, ärgert sich die Anliegerin. Nur wenige Meter weiter, links und rechts der ebenfalls verschneiten Löhstraße, bot sich ihr ein anderes Bild: Dort wurden die gelben Tonnen planmäßig geleert. „Das ist doch eine Lachnummer“, schimpft Klaus Hartmann, der am Ginsterweg wohnt und ebenfalls feststellen musste, dass Remondis vorzeitig kehrt gemacht hatte. Die Klagen aus Scholven decken sich mit der Kritik, die bereits WAZ-Leser Ewald Mamay aus Beckhausen geäußert hatte. An der Otto-Hue-Straße wurden graue Tonnen von Gelsendienste ordnungsgemäß geleert, Remondis dagegen ließt sich dort nicht blicken.
"Unverschämtes Telefonat"
Gudrun Droske fragt sich jetzt: „Sind die Gelsendienst-Fahrzeuge schlanker als die der Firma Remondis? Oder nehmen die Fahrer von Gelsendienste ihre Arbeit einfach nur ernster?“ Eine Antwort darauf hat sie freilich nicht bekommen. Stattdessen hat sie geärgert über „ein unverschämtes Telefonat“, das sie über die Remondis-Hotline führte. „Was weiß ich, was dem Fahrer da in den Kopf gekommen ist“, habe die Auskunft am anderen Ende der Leitung gelautet. Ob eine zeitversetzte Leerung erfolgen werde, war nicht in Erfahrung zu bringen. „Wenn nicht bis Mittwoch, dann erst in 14 Tagen“, habe sich der Mitarbeiter geäußert.
Das Unternehmen mit Sitz in Lünen sah sich auch der WAZ gegenüber nicht in der Lage, die mit dem Stehenlassen der Tonnen verbundenen Fragen zu beantworten. Es bat um eine schriftliche Zusendung der Fragen und stellte die Antworten voraussichtlich im nächsten Jahr in Aussicht.