Gelsenkirchen. .
Der Winter hat Gelsenkirchen weiter im Griff. Mit Eisplatten auf den Schienen und Falschparkern hat vor allem die Straßenbahn-Fahrer zu kämpfen. Aufgeschaufelte Schneeberge und verschneite Nebenstraßen erschweren auch die Müllabfuhr.
Freitag fiel die Müllabfuhr aus, Montag fuhr Gelsendienste im ursprünglich geplanten Rhythmus. „Für zwei Touren am Tag haben wir nicht die Fahrzeuge“, so Pressesprecher Peter Efing. Silvester sollen jetzt die ausgefallenen Reviere angesteuert werden. „Wenn die Tonne nicht ausreicht, kann man einen Sack daneben stellen, der wird mitgenommen.“ Aufgeschaufelte Schneeberge und verschneite Nebenstraßen erschweren die Abfuhr nach wie vor. Efing: „Wir haben es bewusst den Fahrern überlassen, wo sie reinfahren. Es macht ja keinen Sinn wenn sie Schaden anrichten.“
Auch in Parks und Wäldern bleiben die Hauptzugänge gesperrt. „Die Lasten auf den Bäumen reduzieren sich nur langsam. Da müssen wir vorsichtig bleiben“, erklärt Efing. Trotz der Sperrung und des tödlichen Unfalls am Heiligabend, hat man bei Gelsendienste festgestellt, seien immer noch „etliche Leute“ in den Sperrgebieten unterwegs
Autos auf den Gleisen
.Die Bahnen der Bogestra laufen, allerdings war der Busbetrieb Montag früh wieder im Ausnahmezustand. „Es war sehr schwierig und sehr glatt“, sagt Pressesprecher Christoph Kollmann. „Im Durchschnitt hatten wir 15 Minuten Verspätung. Teilweise mussten Linien (wie die 82) umgeleitet werden, weil ihre üblichen Routen nicht passierbar waren, zeitweilig war Horst vom Busverkehr abgeschnitten. Ausgebremst werden die Fahrzeuge auf allen Straßenbahnlinien immer häufiger von einem besonderen Hindernis: Falschparker, die auf oder zu nah an den Gleisen ihre Autos abstellten.
„Inzwischen vergeht kein Tag, an dem es nicht mehrere Male heißt ,Bahn durch Falschparker blockiert’“, so Kollmann. Die Bogestra appelliert an Verkehrsteilnehmer: „Vergewissern Sie sich, dass ihr Wagen nicht in den Schienenbereich hineinragt.“
Ihr Gleisbett überhaupt mal wieder sehen, würde gerne die Evag auf der Linie 107. Die Rillenschienen liegen unter einem Eispanzer. „Wir schaffen es nicht, sie frei zu bekommen. Das wird sicher noch bis Mittwoch dauern“, sagt Unternehmenssprecher Nils Hoffmann. Seit Heiligabend ruht in Essen der Bahnverkehr, kommt keine Tram über die Stadtgrenze. Ersatzbusse fahren seither. Ab Dienstag, so Hoffmann, „versuchen wir zumindest einen 20-Minuten-Takt hinzubekommen“.
Auch viele WAZ-Zusteller blieben Montag im Schnee stecken. Mit Autos oder Karren kamen sie kaum durch die zunehmend matschigen Schneehügel.