Essen-Rüttenscheid. Irish Pub-Besitzer Patrick Hunt öffnet am Freitag im ehemaligen Bliss das Hudson’s. Hannes Schmitz, ein Urgestein des Rüttenscheider und Essener Nachtlebens, erinnert mit der Kleinen Pumpe direkt neben der Ego-Bar an seine Anfänge.
Beide sind „alte Hasen“ im Rüttenscheider Nachtleben, beide suchen trotz eingesessener Läden eine neue Herausforderung: Heute eröffnet „Irish Pub“-Besitzer Patrick Hunt nur wenige Meter neben seinem Stammhaus im ehemaligen Bliss mit dem „Hudson’s“ ein neues Bar-Restaurant, auf das die Beschreibung „Vintage“, also alter Chic, wohl am ehesten passt.
Hannes Schmitz knüpft in der „Ego-Bar“ mit dem Imbiss „Kleine Pumpe“ an vergangene Zeiten an und wird in wenigen Wochen nach zwei Jahren Bauzeit gemeinsam mit Koch Maksim Zitnikov das französische Restaurant „Délicieux“ im ehemaligen „Schmitz, was sonst“ eröffnen.
Von Australien auf die Rü
„Läden kommen, Läden gehen. Aber so gut wie in den vergangenen drei Jahren lief es noch nie“, bilanziert ein zufriedener Patrick Hunt, der der Rüttenscheider Straße in breitem, irischen Akzent eine Entwicklung attestiert, die durchs „Roof“, durchs Dach, geht. Dabei war es purer Zufall, der ihn 1996 nach Rüttenscheid verschlug. Der Ire hatte in Australien gelebt, war von dort mit Ehefrau Tova zur Reise durch Europa aufgebrochen.
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Nach einem Job im Essener Cinemaxx nutzte er die Chance, auf der Rü einen Irish Pub zu eröffnen. „Damals gab es hier noch nicht so viel“, sagt Hunt, der nun mit dem „Hudson’s“ eine neue Bar realisieren wollte, die auch ein Stück von ihm zeigt – und kein zweiter Irish Pub ist. „Ich wollte all die Erfahrungen unserer Reisen hier einfließen lassen und keinen klassischen American Diner“, sagt Hunt. Steaks, Fisch, Pizza, Pasta, dazu allein zehn verschiedene, hochprozentige „Craft-Beers“, der Wein für Biertrinker sozusagen. „Es ist etwas gehobener als im Pub, aber definitiv nicht abgehoben“, beschreibt Hunt.
„Délicieux“ soll noch in diesem Jahr eröffnen
Bodenständig ist ein Attribut, das wohl auch auf die „Kleine Pumpe“ zutrifft, die direkt im Eingang zur Ego-Bar den Hunger nach dem Bier stillt. Um die Dönninghaus-Wurst aus Bochum anbieten zu können, ließ Schmitz die Kontakte spielen, die er von 1967 bis 1982 in seiner legendären Kneipe am Wasserturm knüpfte: Die „Pumpe“, an die er nun erinnern möchte. „Das war früher der Wahnsinn. Da haben wir an einem Abend Würste für 1400 Mark verkauft“, erinnert sich Hannes Schmitz, der sich mit Maksim Zitnikov gastronomische Verstärkung ins Boot geholt hat.
Der 39-Jährige, der seine Koch-Lehre im Schloss Huegenpoet absolvierte und später im Huegenpöttchen, dem Wallberg und dem Sterne-Restaurant „Traube Tonbach“ im Schwarzwald arbeitete, will mit dem „Délicieux“ sein erstes eigenes Restaurant mit französischem Schwerpunkt eröffnen. Seit zwei Jahren wird der Laden neben Ego-Bar und Schwarzer Rose umgebaut, viele „Kleinigkeiten“ und „Plan-Änderungen“ hätten immer wieder zu Verzögerungen geführt, beteuert Hannes Schmitz. Noch in diesem Jahr soll es aber klappen mit der Eröffnung.