Essen-Bergerhausen. . Die Anwohner der Bauvereinstraße in Essen wollten die Erlöse aus ihren Festen für die Spielplatz-Sanierung spenden. Die Annington-Stiftung sagte zusätzlich 7000 Euro zu. Das Problem: Die Eigentümergesellschaft hätte komplett zustimmen müssen - und ein Nachbar war dagegen.
Kindern helfen wollen die Anwohner der Bauvereinstraße, die seit 2008 Nachbarschaftsfeste veranstalten. Der Erlös der beiden letzten Feste sollte in die Sanierung des kleinen Spielplatzes am Adelgundenweg fließen. Zusätzlich zu den 3300 Euro aus den Festerlösen hätte die Stiftung der Deutschen Annington 7000 Euro für das Projekt bereitgestellt.
„Leider ist das Ganze gescheitert. Ein Nachbar vom Adelgundenweg war dagegen“, bedauert Peter de Bake, Ideengeber und Mitorganisator des Festes, das in einem viel größeren Rahmen als die meisten Nachbarschaftsfeten über die Bühne geht. „Wir haben rund 800 Liter Bier verkauft, also waren wohl zwischen 500 und 700 Leute da“, rechnet de Bake hoch. In der Vergangenheit unterstützten die Nachbarn bereits die Kinderkrebsstation des Klinikums, verschiedene Kindergärten und stifteten den ESC-Bambini neue Trikots.
Der Spielplatz im Viertel wird kaum noch angenommen
Schon vor einigen Jahren entstand die Idee, den Spielplatz instand zu setzen. „Der Spielplatz wird kaum noch angenommen, da er ziemlich heruntergekommen ist und nur noch aus Rutsche und Sandkiste besteht“, erklärt de Bake. „Wir sahen in der Anfrage der Siedlergemeinschaft eine gute Idee und gaben unser Einverständnis, die Spielplatzsanierung inhaltlich und finanziell wie gewünscht zu unterstützen“, so Thorsten Müller, Sprecher der Deutschen Annington. Die Stiftung des Wohnungsunternehmens habe sich mit 7000 Euro beteiligen wollen. Laut de Bake hätte die Sanierung zwischen 10 000 und 11.000 Euro gekostet.
„Wir ließen ein Sanierungskonzept erarbeiten und präsentierten das Ergebnis der Eigentümergesellschaft, auf deren Grundstück sich der Spielplatz befindet. Leider waren nicht alle Gesellschaftsmitglieder - wie es rechtlich unabdingbar ist - damit einverstanden“, so Thorsten Müller. Die Sanierung sei mit dem Argument „Baulärm“ abgelehnt worden.
Nachbarn haben das Geld nun anderweitig gespendet
Da man dann nichts mehr in der Sache gehört habe, seien die 7000 Euro für andere Zwecke verwendet worden. Man sei aber weiterhin bereit, sich für die Spielplatzsanierung zu engagieren, falls die Eigentümergemeinschaft zu einem anderen Ergebnis käme. Ein attraktiver Spielplatz werte schließlich das gesamte Erscheinungsbild der Siedlung auf, so Müller.
Peter de Bake und seine Mitstreiter sind enttäuscht, dass ihr Engagement ins Leere läuft. Die Nachbarn haben das Geld jetzt anderweitig gespendet: Die 1800 Euro aus 2013 gingen an die Kinder- und Jugendmedizin im Klinikum (400 Euro) und das Kinder-Palliativ-Netzwerk (1400 Euro). Die 1500 Euro aus 2012 wurden zu je einem Drittel dem ev. Kindergarten Bodelschwinghstraße, dem kath. Kindergarten St. Lambertus und dem Kindergarten Weserstraße gespendet.