Schonnebeck. .
Auch der Schwarzbach, der durch den Nordosten von Essen fließt, wird im Rahmen des Emscherumbaus in den kommenden Jahren abwasserfrei und anschließend ökologisch verbessert. Bevor es soweit ist, saniert die Emschergenossenschaft kurzfristig eine verrohrte Strecke des heute noch offenen Schmutzwasserlaufes.
Unter der Straße Beeckerwerth zwischen Kray und Schonnebeck verschwindet der Schwarzbach in einem geschlossenen Rohr. Die Verrohrung ist auf rund 100 Metern Länge so baufällig, dass es durch Verformung des Rohres an der Geländeoberfläche bereits stellenweise zu Absackungen gekommen ist – Abhilfe ist daher rasch geboten.
Ab der zweiten November-Woche saniert die Emschergenossenschaft daher die Schwarzbach-Verrohrung mit dem so genannten Inliner-Verfahren: Dazu wird ein Kunstrohr in das vorhandene Rohr eingebaut und übernimmt dadurch dessen Funktion. Die Bauarbeiten sind mit rund vier Monaten veranschlagt, kosten rund eine Million Euro und erfordern zeitweilig eine Sperrung der Straße Beekerwerth und des Kreuzungsbereiches Beekerwerth/Kappertsiepen. Auch in der übrigen Zeit sind Verkehrsbehinderungen und eingeschränkte Parkmöglichkeiten zu erwarten.
Weil das neue Kunststoffrohr innerhalb des alten, maroden Rohres zwangsläufig einen kleineren Durchmesser hat, haben sich die Planer der Emschergenossenschaft auch über die Auswirkungen Gedanken gemacht: Wenn bei einem sehr seltenen Starkregen so viel Wasser durch den Schwarzbach rauscht, dass die Wassermenge nicht mehr durch den neuen, verkleinerten Querschnitt passt, kann es zu einem Rückstau im Kanal bis zu der Straße Auf’m Berg kommen.
Um das Wasser dort gezielt in die tief liegende Grünfläche im Bereich des Spielplatzes leiten zu können, sind bauliche Maßnahmen zum Schutz vor Überflutungen vorgesehen. Der zurzeit bestehende Spielplatz wird hierzu in Abstimmung mit der Stadt Essen verkleinert, ein Wall wird errichtet und die Fläche zum Schutz vor dem Zutritt Unbefugter eingezäunt.
Außerdem haben die Planer erkannt: Gerade weil die Verrohrung so marode ist, dringt Grundwasser in die Röhre ein, das auf diese Weise abgeleitet wird. Dies wird nach der Sanierung nicht mehr der Fall sein. Um einen Anstieg des Grundwassers zu vermeiden, ist eine 60 Meter lange Drainage südlich der Straße Kappertsiepen vorgesehen, die stattdessen das Grundwasser aufnimmt.
Die Emschergenossenschaft hofft auf das Verständnis der Anwohner für unvermeidliche Belästigungen durch die Bauarbeiten.