Schönebeck. .

Eine weite Fläche mit vielen Hügeln, Spielgeräten, Sandkästen: Eigentlich ist das Außengelände der Awo-Kita Heidbusch eine wahre Kinderidylle. Wenn die Fläche nicht regelmäßig unter Wasser stünde. Nach Jahren des Improvisierens drängt seit geraumer Zeit der Elternrat auf eine Lösung – und macht sich mehr und mehr Sorgen wegen eines fehlenden Bodengutachtens vom Eigentümer des Hauses, der Stadt Essen.

„Es bricht natürlich keine Panik aus, aber so langsam machen wir uns Sorgen, ob im Boden nicht noch mehr steckt als erlaubt.“ Nathalie Piechaczek vom Elternrat der Kita, die die Awo auf einem Grundstück der Stadt betreibt, macht alles andere als einen hysterischen Eindruck. Nein, so schnell malen sie und ihre Mitstreiterinnen nicht den Teufel an die Wand. Dennoch kursiert in der Einrichtung in Schönebeck mittlerweile hinter vorgehaltener Hand das böse Wort „Schadstoffe“: „Wenn man so lange hingehalten wird, denkt man sich seinen Teil“, ergänzt ihre Mitstreiterin Kirsten Liedtke.

Hingehalten fühlen sich die Eltern von der Stadt. Eigentlich wollten vor allem Mütter zusammen mit Kita-Betreiber Awo nur einem – schon etliche Jahre andauernden – Missstand endlich das Wasser abdrehen: Das Gelände liegt unterhalb eines Hangs nicht weit der Frintroper Straße und kann mittlerweile nur sehr eingeschränkt von den knapp 100 Kita-Kindern genutzt werden, wenn überhaupt. Ein Wasserspielplatz kommt nicht an. Awo-Chef Wolf Ambauer weiß: „Seit dem Bau der Kita 1995 gibt es das Problem. In letzter Zeit ist es aber so schlimm geworden, dass unbedingt etwas passieren muss.“

Das wollte man im vergangenen Jahr frontal angehen. Landschaftsbauer vor Ort traten aber auf die Bremse: Ohne ein Bodengutachten ist eine Entwässerung nicht möglich. Im Hochsommer 2013 kamen dann die Gutachter. Und die Ergebnisse? „Auf die warten wir bis heute“, ärgert sich Yasmine Bruckmann vom Elternrat. Auch Awo-Boss Ambauer hat das Schriftstück noch nicht gesehen.

Das schürt das Misstrauen vor Ort. Die Stadt selbst hat auf Anfrage dieser Zeitung angekündigt, in den kommenden Tagen zu dem Thema ausführlich Stellung zu beziehen. Die Befürchtungen der Eltern aber kann sie ausschließen: „Schadstoffe sind definitiv nicht Gegenstand des Gutachtens, sondern die Beschaffenheit des Bodens und daraus folgend die Möglichkeiten der Abhilfe“, so Stefan Schulze vom Presseamt der Stadt.

Und da kündigt die Awo an, auch mit einzuspringen. Wolf Ambauer: „Wir sind natürlich bereit, uns zu beteiligen. Es muss hier nur endlich etwas passieren, damit die Kinder wieder auf ihrem Außengelände spielen können.“