Frintrop. . Der erheblich in die Jahre gekommene Spielplatz in Frintrop soll für 40 .000 Euro renoviert werden. Vorher werden die Nutzer ausführlich interviewt.

Der Spielplatz an der Oberhausener Straße in Frintrop macht derzeit wenig Lust auf Spielen. Zeitungsreste wehen über den Boden, hier und da machen Pfandfreunde mit leeren Bierflaschen auf dem Rasen ein gutes Geschäft. Ein Graffiti wertet die verwitterte Rutsche fast noch auf. Und bei einer Tischennisplatte fehlt das Netz. Die versiffte Spielfläche hat wahrscheinlich vor Jahren den letzten Ball gespürt. Alle wirkt hier etwas „Iiiih“ und „Bäh“. Und würde ein Hund nicht auf der Nachbarwiese sein Geschäft machen, könnte man sagen, er ist hier sprichwörtlich begraben. Der Spielplatz an der Oberhausener Straße ist durch.

Diese unerfreuliche Gegenwart soll bald Geschichte sein. Es tut sich was in Frintrop – und das liegt an der Uni Duisburg-Essen, Grün und Gruga, der Jugendhilfe und Kindern und Jugendlichen, die das Gelände hoffentlich bald wieder nutzen. Denn ihr Meinung ist bei der Neukonzeption gefragt. Und wird gehört.

Kommunales Sonderprogramm für Spielplätze

Mit einem kommunalen Sonderprogramm werden derzeit Spielplätze aufgefrischt. Für die 170 Spielplätze in den nördlichen Stadtbezirken IV, V und VI ist Landschaftsarchitektin Nicole Vietje von Grün und Gruga zuständig. In einer Spielraumanalyse der Uni wurden die Spielplätze klassifiziert. 30 von ihnen sollen 2014 modernisiert werden. Mal gibt es ein neues Spielgerät, mal einen komplett neuen Spielplatz, wie in Frintrop, wo in diesem Jahr 40.000 Euro investiert werden sollen.

„Tunnel, Klettergerüst, Sandkasten, hier ist alles verschwunden. Jetzt soll es in die andere Richtung gehen. Toll“, sagt Susanne Gendolla. Sie ist Anwohnerin, hat zwei Töchter im spielplatzfähigen Alter. „Gut, dass die Kinder gehört werden.“ Der Stadtteil hat Bedarf: Der Spielplatz auf der Frintroper Höhe ist verschwunden. Die Spielgelegenheit an der Altfriedschule kollidiert mit deren Ganztagsbetrieb. Nicole Vietje hat mit ihrer Kollegin Sabine Gröhlich von Grün und Gruga ein Konzept erstellt, dass am Mittwoch Kindern und Jugendlichen aus dem Frintroper Kinder- und Jugendzentrum sowie der Jugendarbeit der St.-Josef-Gemeinde präsentiert wurde.

„Das bringt uns ganz wertvolle Informationen“, sagt Vietje. Bei den Spielplatznutzern kommen die neue Hütte, Bänke und künstliche Felsen gut an. Über Spielgeräte wird dagegen diskutiert. Die Slackline, ein Balancier-Seil, ist geplant, kommt aber nicht an. „Mögt ihr lieber was zum Drehen, was zum Rutschen oder wollt ihr hoch hinaus“, fragt Nicole Vietje in die Runde. Aus passiven Zuhörern werden aktive Mitgestalter. „Hoch ist cool“, sagt ein Mädchen. Und schnell einigt sich die Runde auf eine Seilbahn, die ideal auf das abschüssige Gelände passt.