Essen-Horst. Das Deutsche Rote Kreuz will Ersatz für das renovierungsbedürftige Zentrum in Freisenbruch schaffen. Eine Alternative für das Gelände an der Dahlhauser Straße könnten auch zweigeschossige Wohnhäuser sein.

Ein von der Stadt frisch aufgestellter Bebauungsplan soll die Weichen stellen für ein neues Seniorenzentrum des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) an der Dahlhauser Straße. Dieses Gelände hat der Betreiber als Ersatz für sein Freisenbrucher Heim ins Auge gefasst, da dieses als stark sanierungsbedürftig gilt. Denn die Gagfah als Eigentümerin der Immobilie schiebt die Renovierung bislang auf die lange Bank.

Für 120 Bewohner könnte auf dem 1,6 Hektar großem Gelände, das im Westen an den Von-Ossietzky-Ring und im Süden ans Hörsterfeld grenzt, Platz geschaffen werden für eine neue Bleibe. Darüber hinaus sieht das Konzept circa 18 Tagespflegeplätze vor. Momentan wohnen etwa 240 Bewohner in dem Freisenbrucher Heim, für das DRK-Kreisgeschäftsführer Alfred Scherer auch im Falle einer Sanierung keine große Zukunft sieht: „Am besten man reißt ab und baut neu“, hatte er bereits im Juli gesagt.

An Alternative ist gedacht

Der Bebauungsplan soll nun genau dies an neuer Stelle ermöglichen – jedoch ist auch an eine Alternative gedacht, falls sich die DRK mit der Gagfah doch noch über eine Lösung für den alten Standort an der Minnesängerstraße einigt, wo das Heim immerhin seit 40 Jahren fest verwurzelt ist. So gibt es neben dem städtebaulichen Entwurf für das Seniorenheim einen zweiten, der an gleicher Stelle Wohnhäuser vorsieht. 50 Wohneinheiten in zweigeschossiger Bebauung könnten demnach auf dem Areal entstehen. In dem Fall notwendige Parkplätze sollen zum Großteil in einer gemeinsamen Tiefgarage untergebracht werden.

Bei dem ersten Entwurf wäre dies nicht notwendig, betont Eva Fendel, Bauplanungsleiterin für den Essener Osten: „Erfahrungsgemäß benötigen Bewohner von Seniorenheimen nicht so viele Stellplätze.“ Egal, ob die Fläche nun mit Seniorenheimen oder Wohnungen bebaut werde: „Auf jeden Fall sollen vorhandene Grünflächen gesichert werden“, unterstreicht Fendel. Auch sei genug Platz vorhanden, um Ersatz zu schaffen für die Rund 40 Bäume, die bei Realisierung der Planungen gefällt werden müssten.

Stadt verzichtet auf Bürgeranhörung

Um das Verfahren zu Beschleunigen, verzichtet die Stadt auf eine Bürgeranhörung. Damit Anwohner und Interessierte dennoch die Möglichkeit haben, sich die Planungen zu betrachten und zu kommentieren, sollen sie demnächst im Deutschlandhaus und später im Krayer Rathaus ausgestellt werden. Zwei Standorte, die zu weit entfernst seien, kritisiert Ernst Potthoff: „Sie sollten den Bürgerladen nutzen“, schlägt der Fraktionsvorsitzende der Grünen vor. Die Planungen an sich werden von der Bezirksvertretung unisono begrüßt.