Freisenbruch. .

Das DRK-Heim Freisenbruch an der Minnesängerstraße 76 hat die besten Zeiten gesehen. Der Sanierungsbedarf ist an vielen Stellen augenscheinlich. Das weiß auch die Wohnungsbaugesellschaft Gagfah, die das Haus mit seinen knapp 250 Plätzen an das Deutsche Rote Kreuz Essen vermietet. „Wir werden das Haus für unseren Mieter sanieren“, erklärt Gagfah-Pressesprecherin Bettina Benner gegenüber dieser Zeitung. Wann das sein wird und wie hoch die Kosten sind, vermag Benner nicht zu sagen.

Gebäude muss kernsaniert werden

Als „äußerst unbeweglich“ bezeichnet DRK-Kreisgeschäftsführer Alfred Scherer die Gagfah während der Verhandlungen über die Zukunft des Hauses während der vergangenen zwei Jahre. Dies könne das Sozialamt bestätigen. Seit Ende letzten Jahres stehe nun fest, dass sich die Wohnungsbaugesellschaft von dem Gebäude trennen wolle. Scherer: „Die Gagfag trennt sich derzeit von allen Sozialimmobilien.“ Das DRK-Heim, so Scherer, wolle die Gesellschaft jedoch zu einem Preis verkaufen, der mit der Realität nicht übereinstimme. „Das Gebäude muss kernsaniert werden, am besten, man reißt es ab und baut neu.“ Verwundert ist der Kreisgeschäftsführer darüber, dass die Gagfah nun plötzlich doch wieder sanieren wolle.

Selbst mit einer Sanierung hätte das Haus nach Aussage Scherers keine allzu große Zukunft. „Ab Mitte 2018 gibt es eine Heimmindestbauverordnung, die neue Standards festlegt.“ Dann seien 250 Plätze unter einem Dach höchstwahrscheinlich passé.

Die zähflüssigen Verhandlungen haben den Kreisgeschäftsführer dazu bewogen, nach einem neuen Grundstück zu suchen. Und: „Wir sind fündig geworden.“ Es befindet sich in Horst, ist etwa 5000 Quadratmeter groß und ein Heim darauf würde die Hälfte der 250 Plätze abdecken. Benötigt wird also noch ein zweites Grundstück. Scherer: „Das wird schon schwieriger, denn die Flächen in Steele und Umgebung sind knapp.“

Ein Grund, weshalb Alfred Scherer das Grundstück in Freisenbruch nicht ganz aus den Augen verlieren will: „Wenn die Gagfah bereit ist, über eine Neuausrichtung zu verhandeln, ist an der Stelle vieles denkbar.“ Und: „Wir sind seit 40 Jahren Mieter an der Minnesängerstraße. Unser Herz hängt an Freisenbruch, wir fühlen uns dem Stadtteil und den Menschen zugehörig.“ Wie immer es auch kommen mag, ohne Investor wird das Deutsche Rote Kreuz weder das alte noch das neue Grundstück bespielen können. „Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass die Gagfah Geld für das alte Gebäude in die Hand nehmen wird“, sagt Scherer. Eins will der DRK-Chef jedoch erreichen: „Dass wir 2016 umziehen können.“