Essen. . Ein Schlag ins Wasser war die Wiedereröffnung der Pontonbrücke zwischen Burgaltendorf und Dahlhausen am vergangenen Wochenende. Nur einen Tag, nachdem sie für den Verkehr freigeben worden war, musste sie von der Polizei auch schon wieder gesperrt werden.
Ein Schlag ins Wasser war die Wiedereröffnung der Pontonbrücke zwischen Burgaltendorf und Dahlhausen am vergangenen Wochenende. Nur einen Tag, nachdem sie für den Verkehr freigeben worden war, musste sie von der Polizei auch schon wieder gesperrt werden. Dabei hatten sich die Anlieger nach zwei Monaten Sanierungszeit so auf den Tag der Wiedereröffnung gefreut.
Nun gut, eine Reihe von Autofahrern hat sich auch geärgert. Nämlich all diejenigen, die mit der Verengung der Fahrbahn durch Baken nicht zurechtkamen und ihren Wagen demolierten. Oder so langsam auf die Brücke fuhren, dass sie den Ampeltakt verpassten und auf den S-Bahnschienen standen, weil ihnen schon Fahrzeuge von der anderen Seite entgegenkamen. Zahlreichen Schaulustigen bot sich am Sonntag ein Bild des Chaos. Bis die Polizei dem Elend ein Ende setzte und kurzerhand die Schwimmbrücke dichtmachte. Und das bleibt sie auch in den kommenden Tagen.
2,65 Meter Platz seien zumutbar
CDU-Ratsfrau Walburga Isenmann stellt die Frage, die im Moment alle stellen: „Warum wurde vorher kein Praxistest gemacht.“ Weil der nicht nötig war, sagt Bochums Sprecher Thomas Sprenger. 2,65 Meter Platz zwischen den Verengungsbarken und -pollern seien zumutbar. Das mag auf der Burgaltendorfer Seite durchaus zutreffen, erklärt Isenmann. Auf der Dahlhauser Seite jedoch hätten Autofahrer erst einmal eine Kurve zu bewältigen, bevor sie auf die Brücke führen. Und das sei eben nicht so einfach. „Gerade auch mittlere Betriebe mit kleinen Vans oder Combi-Fahrzeugen haben Schwierigkeiten, die Brücke korrekt zu queren.“
CDU-Landtagsabgeordneter Manfred Kuhmichel hält der Stadt Bochum zugute, dass sie sich bemüht habe, die Pontonbrücke so schnell als möglich wieder befahrbar zu machen. „Schließlich mussten die Schäden, die zu große Lastwagen verursacht hatten, dringend beseitigt werden.“ Und dann wurde die Zufahrt noch so verengt, dass über 2,8 Tonnen nichts mehr geht. Jetzt will man auf Bochumer Seite für eine schnelle Lösung sorgen. Sprenger: „Es finden in den kommenden Tagen Gespräche darüber statt, wie man das Problem beseitigen kann.“
Busverbindung fehlt weiter
Vorausgesetzt, die Stadt Bochum bekommt die Lage in den Griff, wäre ein weiteres Problem der Anlieger aber noch längst nicht vom Tisch: die Busverbindung, die weiterhin fehlt. „Alle sind sich darüber einig, dass die Pontonbrücke erhalten bleibt“, erklärt Heinz-Dieter Schwarze, Bürgermeister für den Bezirk VIII. „Eine neue Brücke wäre utopisch angesichts der leeren Stadtkassen.“ Es sei jedoch, vor allem für ältere Menschen, ein Unding, „wenn sie den Weg über die Brücke zu ihrem Anschlussbus zu Fuß zurücklegen müssen.“ Das komme auch auf gar keinen Fall in Frage. Für die nächste BV-Sitzung im Dezember liege auch schon ein Antrag der Parteien vor, Kleinbusse für den Betrieb einzusetzen. Walburga Isenmann verweist auf Nachbarländer, die den „lukrativen Kuchen“ der privaten Infrastruktur längst entdeckt hätten. „Die Städte des Reviers sprechen oft gern vom ,Konzern Stadt’, auch aufgrund der stadteigenen Töchter. Brücken und Straßen sind Aktivposten von hohem Wert.“